Die Installation von Wärmepumpen gilt in vielen Zukunftsszenarien als Schlüsselstrategie, um die Klimaziele des Gebäudesektors zu erreichen. Allerdings stellt sich die Frage, inwieweit ihr Einbau in Bestandsgebäuden technisch effizient und ökologisch sinnvoll ist, insbesondere wenn die Gebäudehülle nur teilweise oder überhaupt nicht energetisch saniert wurde. Worauf ist bei einem Heizkonzept in solchen Fällen unbedingt zu achten? Guillaume Behem, Marc Großklos, Nikolaus Diefenbach, Stefan Swiderek
Serielles Sanieren Die deutsche Wohnungswirtschaft steht vor einer doppelten Herausforderung: Ein Großteil des Gebäudebestandes ist sanierungsbedürftig, parallel dazu klafft eine Lücke von 700.000 Wohnungen. Serielle Sanierung erleichtert es auch, Wohnraum mit Aufstockung zu schaffen. Erste Projekte sind fertig. Ariane Steffen
Obwohl die Wärmepumpe eine ausgereifte Technologie ist, die schon seit Jahrzehnten erfolgreich eingesetzt wird, gibt es immer noch das verbreitete Vorurteil, dass sie nur für den Einsatz in Neubauten geeignet ist. Tatsächlich ist die Nutzung von Wärmepumpen mittlerweile in nahezu allen Gebäudetypen möglich und effizient – vom Einfamilienhaus bis zum unsanierten Altbau.
Als erste Initiative hat der neu gegründete Verband für Bauen im Bestand eine Leitlinie zur Ermittlung der Baukosten im Bestand veröffentlicht.
Oft werden Objekte unnötig abgerissen. Darauf weist das Münchner Beratungs- und Architekturunternehmens CSMM hin. Gebäudeplanerinnen und -planer würden in der Baupraxis zu oft einem Ersatzneubau den Vorzug vor dem ökologisch sinnvolleren Bestandserhalt samt Sanierung geben.
Am 1. November tritt das Gebäudeenergiegesetz in Kraft. Bis Energieausweise das neue Gesetz abbilden wird es aber noch ein bisschen dauern.
Die aktuelle Version der DanBasic-Berechnungssoftware für den hydraulischen Abgleich von Heizungssystemen wurde speziell für die Berechnung bestehender Heizkörperanlagen in Ein- und Zweifamilienhäusern sowie kleineren Wohneinheiten konzipiert, sie kann aber auch zur Auslegung von Neuanlagen...
Der Bundesverband Flächenheizungen und Flächenkühlungen (BVF) hat seinen Internetauftritt um einen Rechner für den überschlägigen hydraulischen Abgleich bestehender Fußbodenheizungskreise erweitert.
Am 4. Dezember findet von 15-16 Uhr das Webinar des BDH-Fachbereichs Flächenheizung/-kühlung zum Thema "Flächenheizung/-kühlung im Bestand: Installation und Optimierung" statt.
Insbesondere beim Bauen im Bestand ist die Vielfalt der Details nahezu grenzenlos. Das Fachbuch liefert rund 250 Detailvorlagen für typische Aufgaben beim Bauen im Bestand. Es zeigt Lösungen für Bauteile vom Keller bis zum Dach. Jedes Detail wird ergänzt durch eine kurze Beschreibung...
Die energetische Sanierung – eine Erfolgsgeschichte Die DIN 4108 „Wärmeschutz im Hochbau“ fasste 1952 eine hundertjährige Hygienediskussion um das „gesunde Haus“ zusammen. Wärmeschutz galt fortan als Garantie für gesundes Wohnen durch warme, trockene Bauteile. Die Norm orientierte sich am bautechnischen Niveau der Kaiserzeit. Das energiesparende Bauen brach sich erst mit der Ölpreiskrise 1974 Bahn. Trotz aller Widersprüchlichkeit des seither begangenen Weges sind die Erfolge prägend. Bei wachsender Wohnfläche sinkt der Endenergieverbrauch für das Heizen seit 2002 und liegt seit 2007 unter dem Stand von 1996 [1]. Werner Eicke-Hennig
Der vom Passivhaus Institut entwickelte EnerPHit-Standard ist darauf ausgelegt, den Wärmeschutz von Altbauten unter praxisgerechten und ökonomisch vertretbaren Bedingungen mit Passivhaus-Komponenten zu optimieren. Anders als bei Neubauten, die zum Erreichen des Passivhausstandards festgelegte energetische Kennwerte erfüllen müssen, legt der EnerPHit-Standard für die komplette oder bald auch schrittweise konzipierte Modernisierung Grenzwerte für Einzelbauteile wie Dach, Fenster oder Lüftungsanlage fest. Diese können auch überschritten werden, wenn der Heizwärmebedarf des Gebäudes am Ende unter 25 kWh/(m2a) liegt.
Rund 30 Prozent der Wohngebäude in Deutschland wurden in den 60er- und 70er-Jahren und damit vor Inkrafttreten der ersten Wärmeschutzverordnung gebaut. Im unsanierten Zustand weisen sie keine nennenswerten energiesparenden Komponenten auf und benötigen ein Vielfaches der Energie, die Standard-Neubauten nach der heutigen EnEV benötigen. Dabei könnten sie mit einer energetischen Sanierung sogar deutlich besser als diese werden.
Einen Bestandsbau im Zuge einer Modernisierung in ein Passivhaus zu verwandeln, ist eine komplexe Aufgabe. Neben einer umfassenden Analyse der vorgefundenen Bausubstanz und der Anlagentechnik gilt es, mithilfe von energetisch effizienten Passivhauskomponenten ein zukunftsfähiges Sanierungskonzept zu erarbeiten, alle wichtigen Details sorgfältig zu planen und die Qualität der Ausführung im Auge zu behalten. Anstatt die Aufträge einzeln an Handwerker zu vergeben, sollten bei einem solchen Vorhaben unbedingt ein Planer und ein fachkundiger Energieberater beratend zur Seite stehen.
Die Entwicklung energieeffizienter Konzepte steht im Mittelpunkt des Ratgebers zum Bauen im Bestand. Mit Informationen zu Methoden, Planungswerkzeugen und Ablaufschritten wollen die Autoren dem Leser helfen, zum Planungserfolg zu gelangen. Die Bausteine für Sanierungskonzepte sind dabei nach...
Wer weder am Montagmorgen frieren noch über das Wochenende unnötig Energie verheizen möchte, kann die Heizung in allen Räumen über eine Einzelraumregelung wie evohome steuern. Insgesamt können bis zu acht Räume individuell geregelt werden. Die Steuerung übernimmt eine zentrale Bedieneinheit. Per...
Mit dem Isokorb Typ R lassen sich gestützte und auskragende Balkone bei bestehenden Gebäuden errichten, ohne dabei den Innenraum zu beeinträchtigen. Je nach Tragfähigkeit der vorhandenen Decke eignet er sich für Balkonkonstruktionen aus Stahl und Stahlbeton. Und das sogar auf Passivhausniveau. Die...
Bereits zum 5. Mal lobt die Initiative Arbeit und Klimaschutz in Kooperation mit dem Bund Deutscher Architekten und Architektinnen BDA Hamburg den Architektur-Preis für energetische Modernisierung aus. Beim „Architektur-Preis 2010 – Zukunft im Bestand“ werden zukunftsweisende Lösungen ausgezeichnet...
Käufer von bestehendem Wohneigentum investieren erheblich in die Modernisierung und energetische Sanierung der Objekte. Nach der Infratest-Wohneigentumsstudie gaben Eigenheim-Erwerber hierfür im Schnitt rund 32.000 Euro aus.
Das Auftreten von Schimmel an den Innenoberflächen von Außenwänden und Gebäudeecken stellt nicht nur optisch, sondern auch hygienisch einen Mangel dar. Die Schimmelursache ist häufig nur schwer eindeutig zu klären, wodurch es in der Folge oft zu langen Diskussionen oder gar zum Rechtsstreit zwischen Eigentümer und Nutzer kommt. Dieser Beitrag geht anhand eines Fallbeispiels der Frage nach, ob das Nutzerverhalten oder die thermische Gebäudehülle für das Auftreten von Schimmelproblemen verantwortlich zu machen ist.
Vom wohnungswirtschaftlichen Sanierungsfall zum Vorbild für die Wohnungswirtschaft: So lässt sich in einem Satz die Sanierung der Blauen Heimat im Norden des Heidelberger Stadtteils Handschuhsheim beschreiben. Die Anforderungen an das sanierte Gebäude waren hoch gesteckt. Nach allen Regeln der Energiespar-Kunst konnte der Jahres-Primärenergiebedarf um 84 Prozent gesenkt werden. Wie das energetische Ziel erreicht worden ist, beschreibt dieser Beitrag.
Ein wichtiger Ansatz der EnEV 2007 ist eine Verschärfung des Anforderungsniveaus an den baulichen Wärmeschutz bei Neubauten und Bestandsgebäuden. In einer neuen Studie hat das Institut Wohnen und Umwelt (IWU) anhand von zwei Beispielgebäuden untersucht, ob die aus der Verschärfung resultierenden Maßnahmen aus Investorsicht unter Wahrung der wirtschaftlichen Vertretbarkeit realisiert werden können. Was dabei herauskam, zeigt dieser Beitrag.
Die Fläche eines landwirtschaftlichen Anwesens in Bermatingen, einem kleinen Ort unweit des Bodensees, war mit Wohn- und Nebengebäuden zwar zu 90 Prozent bebaut, jedoch nur ein Fünftel des in die Jahre gekommenen Ensembles wurde genutzt. Anstatt nun den alten Stall mit Heulager komplett abzureißen, entschied sich der Eigentümer, nur die marode Dachkonstruktion zurückzubauen und die massiven Grundmauern stattdessen mit einem Passivhaus in Leichtbauweise zu krönen. Wo früher das Vieh im Stall blökte, parken nun die Autos, und im Geschoss darüber wohnt die Familie Arnold – fast ohne Heizung.
Dem 1976 gebauten Schulzentrum in Haßfurt sind die Gebrauchsspuren anzusehen – auch die Anlagen- und Regelungstechnik entspricht längst nicht mehr dem aktuellen Standard. Bevor jedoch konzeptionslos an den Symptomen herumgebastelt wird, wollte der Schulträger ein energetisches Gesamtkonzept vorgelegt bekommen und beauftragte das Fraunhofer-Institut für Bauphysik mit der Suche nach der besten Lösung. Nach akribischer Bestandsaufnahme und der Analyse verschiedener Sanierungsstrategien zeigten die Forscher auf, dass – unter Berücksichtigung wirtschaftlicher Aspekte – der Wärmebedarf jährlich um die Hälfte (56 kWh/m²a) und der Strombedarf um rund ein Drittel (10 kWh/m²) gesenkt werden kann.