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Der vergessene Bestand

Bis zur Energiekrise in den 1970er-Jahren begnügte sich die Bauforschung damit, die Wohnhygiene in unseren Gebäuden zu verbessern. Der Wärmeschutz der Häuser war einzig darauf ausgerichtet, dass sich an und in den Wänden und Decken kein Tauwasser bzw. Kondensat bildet. Mehr zu dämmen, um auch Energie einzusparen, lag außerhalb der Vorstellungswelt von Wissenschaft, Staat und Gesellschaft. Der Heizenergieverbrauch regelte sich nach dem Einkommen, Behaglichkeit war ein Fremdwort – zugige und kalte Bereiche im Raum wurden einfach „weggeheizt“. Orientiert an der Kohle und mit dem Glauben an die alle Probleme lösende Kernenergie verschlief die deutsche Energiepolitik nach 1945 den Siegeszug des Öls [2]. Im Wärmemarkt sah sie keine Gestaltungsaufgabe, es drückten die Kohlenhalden. Der Wiederaufbau behob die Wohnungsnot – Quadratmeter waren wichtiger als Qualität, so entstanden Millionen Wohnungen nach den Wärmeschutzvorgaben der DIN 4108. Ergänzt um die Vorkriegsbausubstanz sollten sie bald zum energetischen Sanierungsfall werden. Denn nun zog die Zentralheizung auf Basis des Billig-Öls in die Häuser ein und ließ den Heizenergieverbrauch stetig wachsen. Das energetische Erbe des Wiederaufbaus Der Weckruf der Energiekrise 1974 rückte das „energiesparende Bauen“ menschheitsgeschichtlich erstmalig in den Vordergrund. Damit begann ein gewaltiger Fortschritt und ein grundlegendes Umdenken in der Branche. Die explodierten Heizkosten zeigten das schlechte energetische Erbe der Bausubstanz. Noch immer galt für die Außenwand ein k-Wert von 1,56 W/(m²K) als ausreichend. Für damals ...

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