Stürmische Zeiten bringen die Ökostromproduktion voran: Dank des stürmischen Wetters erzielten die erneuerbaren Energien in Deutschland einen Anteil von 62 Prozent. Im März wurde es ruhiger, dafür sonniger und der Ökostromanteil erreichte 41 Prozent. Das zeigen vorläufige Berechnungen des Zentrums für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg und des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW). Insgesamt wurden demnach im ersten Quartal rund 73,1 Milliarden Kilowattstunden aus Sonnenenergie, Wasserkraft, Windenergie und anderen erneuerbaren Energieträgern erzeugt.
BDEW fordert schnellere Genehmigungen für Ökostromausbau
„Der Anstieg des Erneuerbaren-Anteils am Stromverbrauch ist erfreulich, darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Ausbau von Wind- und Sonnenenergie aktuell viel zu schleppend verläuft“, sagt Kerstin Andreae, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung. Mit einem effizienteren Planungs- und Genehmigungsrecht könnten Bauvorhaben schneller realisiert werden und neue Photovoltaikanlagen und Windräder würden bereits deutlich früher zur Stromversorgung beitragen. Entscheidend sei zudem, dass ein beschleunigter Erneuerbaren-Ausbau auch mit einem erheblichen Aus- und Umbau des Stromnetzes einhergehe. Es dürfe nicht passieren, dass erneuerbaren Strommengen verloren gingen, weil es an Netze fehlen. Andreae fordert deshalb, dass Maßnahmen zur beschleunigten Flächenausweisung sowie zur Planung und Genehmigung von Erneuerbare-Energien-Anlagen auch für den Netzausbau angewendet werden.
Wie sich der Ökostromanteil berechnet
Den Ökostromanteil am Bruttostromverbrauch zu bemessen, ist die gängige Berechnungsgrundlage. Sie geht zurück auf europäische Vorgaben und steht im Einklang mit den Zieldefinitionen der Bundesregierung zum Ausbau der Erneuerbaren Energien. Der Bruttostromverbrauch bildet das gesamte Stromsystem eines Landes ab. Eine andere Möglichkeit ist, den Anteil der erneuerbaren Energien an der Bruttostromerzeugung zu messen. Sie umfasst die gesamte in Deutschland erzeugte Strommenge, also auch die exportierten Strommengen. Der Anteil erneuerbarer Energien im ersten Quartal 2022 auf Basis der Bruttostromerzeugung beträgt 46 Prozent – sieben Prozentpunkte mehr als im Vorjahresquartal. Quelle: BDEW / jb
Bleiben Sie auf dem Laufenden in Sachen Energieberatung und Energiewende mit unserem Newsletter.