Wie können Kommunen und Städte dabei helfen, die Last der Wärmewende für die Bürgerinnen und Bürger zu erleichtern? Sie können selbst Projekte antreiben. Die Stadt Leipzig kombiniert erneuerbare, innovative und konventionelle Techniken zur Wärmeversorgung.
26 Gigawattstunden aus Lausen-Grünau
Dazu gehört nun die größte Solarthermieanlage Deutschlands. Sie wird im Leipziger Stadtteil Lausen-Grünau errichtet und umfasst 65.000 Quadratmeter Kollektoren auf einer Fläche von 14 Hektar. Mit einer Spitzenleistung von 41 Megawatt (MW) erzeugt die Anlage jährlich rund 26 Gigawattstunden (GWh) Wärme für die Stadt. Die Einspeisetemperatur liegt bei einem Maximum von 108 Grad Celsius. Der Jahresnutzungsgrad wird in Abhängigkeit von Wetter- und Klimaeinflüssen auf rund 35 Prozent geschätzt.
Das Kollektorfeld wird anhand der Geometrie des Grundstücks ausgerichtet.
Der Neigungswinkel beträgt 20 Grad zum optimieren des Ertrags im Sommer und gleichzeitigem vermeiden der Verschattung der Kollektoren. Diese sind mit einer Bodenfreiheit von 94 Centimetern aufgebaut und reichen bis zu einer Höhe von 2,54 Meter.
Technischer und natürlicher Klimaschutz
Ziel der Umgestaltung der Fernwärmeversorgung der Stadt ist unter anderem auch die Reduktion von CO2-Emissionen. Jährlich spart die Stadt nach der Inbetriebnahme rund 7.160 Tonnen Treibhausgas. „Solarthermie ist eine der effizientesten erneuerbaren Wärmequellen. Pro Hektar kann so circa dreimal mehr Energie genutzt werden als bei Photovoltaik und sogar circa 30 bis 45 mal mehr als bei Biomasse“, erläutert Erik Jelinek, Projektingenieur Erzeugungsanlagen bei den Leipziger Stadtwerken.
Sobald die Anlage gebaut ist, soll sie außerdem mithilfe von Begrünungen in die Landschaft integriert werden. Geplant ist die Pflanzung von Obstbäumen, Hecken und weiteren Grünanlagen. Neben der Nutzung für erneuerbare Wärme sollen Lebensräume für Kleinsäuger, Insekten und Vögel entstehen. Ökologisch bearbeitete Ackerflächen bewahren den landwirtschaftlichen Charakter der Umgebung. Quelle: Leipziger Stadtwerke / fk