„In Zeiten von Materialengpässen wird besonders offensichtlich, dass wir uns nicht mehr erlauben können, wertvolle Materialien wegzuwerfen und wie wichtig es ist, bereits verwendete Ressourcen durch eine geschlossene Kreislaufwirtschaft wiederzuverwerten”, erklärte der Parlamentarische Staatssekretär Sören Bartol zum Auftakt des C2C-Summit am 12. Mai 2022 in Berlin, warum das Bundesbauministerium eine geschlossene Kreislaufwirtschaft – Cradle-to-Cradle (C2C) – als wichtigen Baustein für eine klima- und ressourcengerechte Umwelt hält. Um Stoffströme besser nachvollziehen zu können, habe sich die Bundesregierung deshalb im Koalitionsvertrag die Einführung eines digitalen Gebäuderessourcenpasses vorgenommen. Ein Schwerpunkt des Bundesbauministeriums in dieser Legislaturperiode sei es außerdem, die nötige Transformation einzuleiten, damit Wohnraum künftig zugleich bezahlbar und nachhaltig sei.
In Hamburg entsteht ein C2C-Wohnhaus
„Speziell der öffentliche Bau und die kommunale Beschaffung sind riesige Hebel, um über eine kommunale Entwicklung nach Cradle-to-Cradle auch gesamtwirtschaftlich etwas in die richtige Richtung zu bewegen“, erklärte Nora Sophie Griefahn, geschäftsführende Vorständin von Cradle to Cradle NGO. Der Verein hat die Veranstaltung organisiert. Mit Veröffentlichungen wie seiner Handreichung C2C im Bau und dem Leitfaden für eine Beschaffung nach C2C, der in den kommenden Wochen erscheinen wird, unterstützt er Projekte für eine geschlossene Kreislaufwirtschaft. Ein Beispiel für C2C-inspirierten öffentlichen Bau stellte Geschäftsführer Vanja Schneider von dem Projektentwickler Moringa. Sein Pilotprojekt in Hamburg wird nicht nur zahlreiche C2C-Materialien enthalten und damit gesunden und kreislauffähigen Wohnraum bieten, sondern auch die Vorgaben für sozialen Wohnungsbau erfüllen. Rund 80 Prozent der verwendeten Baumaterialien sind leicht trennbar und wiederverwendbar. Eine erste Ökobilanz habe ergeben, dass durch die C2C-Bauweise rund 500 Tonnen CO2 eingespart werden. Quelle: Cradle to Cradle NGO / jb
Mehr zu Gebäuden mit einem positiven Fußabdruck erfahren Sie im GEB-Podcast. Nora Sophie Griefahn von Cradle to Cradle NGO erklärt, warum es nicht länger darum gehen kann, die schädlichen Einflüsse menschlichen Handelns nur zu minimieren. Cradle-to-Cradle steht für sie deshalb nicht für eine produktbezogene Strategie. Vielmehr sieht sie darin ein Designkonzept.
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