Gebäude sind für etwa 36 % der Emissionen in der Europäischen Union verantwortlich. Von diesen Gebäuden sind 35 % älter als 50 Jahre und 75 % gelten als nicht energieeffizient [1], was ein beträchtliches Einsparpotenzial erwarten lässt. Für Deutschland ergibt sich ein ähnliches Bild beim Gebäudebestand [2]. Abb. 1 zeigt den gesamten Wärme- und Kältebedarf deutscher Gebäude aus dem Wohn- und GEG-relevanten Nichtwohnbereich auf, eingeteilt in Baualtersklassen und Gebäudenutzungstypen.
Der Anteil von Wohngebäuden am Gesamtenergiebedarf ist etwa dreimal so hoch wie der des Nichtwohnbereichs. Es fällt außerdem auf, dass in nahezu jeder Nutzungsklasse mehr als die Hälfte des Bedarfs auf Gebäude entfällt, die vor 1979 und damit in der Zeit vor den ersten Regularien zu Wärmeschutz und Energieeffizienz erbaut worden sind und somit ein hohes Einsparpotenzial aufweisen.
Will die Europäische Union das selbst auferlegte Ziel schaffen, die Emissionen bis 2030 um 55 % gegenüber 1990 zu reduzieren, muss der Gebäudebereich laut EU renovation wave [3] 60 % gegenüber 1990 einsparen und soll bis 2050 klimaneutral sein. In Deutschland soll der Gebäudebestand die Klimaneutralität bereits 2045 erreichen, Er soll im Jahr 2030 nur noch 67 Mio. Tonnen CO₂ ausstoßen, während es 1990 noch 210 Mio. Tonnen CO₂ waren [4]. Neben dieser Zieldefinition empfiehlt der Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) als zentraler wissenschaftlicher zwischenstaatlicher Ausschuss für Klimaänderungen, maximale Emissionsbudgets die noch ausgestoßen werden dürfen, um das 1,5 °C-Ziel einzuhalten [5]. Dieses Ziel bezieht sich nicht auf ausgestoßene Emissionen pro Jahr, sondern auf über die Zeit kumulierte Em ...
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