Wird in einem Gebäude Schimmelbefall festgestellt, sind die „üblichen Verdächtigen“ meist die Nutzer:innen, die angeblich nicht ausreichend geheizt und erst recht nicht ausreichend gelüftet haben. Zumindest dann, wenn man einen internen Wasserschaden, durch einen Rohrbruch beispielsweise, oder von außen eingedrungenes Niederschlagswasser als Ursache ausschließen kann. Häufig aber stellt sich nach einer Begehung vor Ort heraus, dass mangelhafter oder fehlender Wärmeschutz der Gebäudehülle der eigentlich Schuldige ist.
Selbst wenn im Winter die relative Luftfeuchtigkeit in den Innenräumen auf schon gesundheitlich bedenkliche Werte sinkt, kann dann direkt an den kalten Stellen an den Innenseiten der Außenhülle die Luftfeuchte auf bis zu 80 Prozent steigen, wie der Mediziner Walter Hugentobler in dieser Zeitschrift 2017 aufgezeigt hat. Sogar noch bei einer relativen Raumluftfeuchte von 20 Prozent, die zum Austrocknen der Atemwege und damit zu erhöhter Infektanfälligkeit führt [1].
Laut den Bauphysikern Kai Schild und Wolfgang Willems reicht das bereits für die Schimmelbildung: Herrscht an vier bis fünf aufeinanderfolgenden Tagen über mehr als zwölf Stunden täglich an der Bauteiloberfläche eine Luftfeuchte von 80 Prozent, bekomme der Pilz, was er brauche, Tauwasserausfall sei nicht nötig [2].
Wärmebrücken im Fokus
Vor allem betrachtet werden muss daher der Zustand der Gebäudehülle, der meist problematisch ist. Und er kann durch Fehlsanierungen noch verschlechtert werden. Wo der Wärmeschutz allein schon baujahrbedingt schlecht ist und dann lediglich die alten Fenster mit ihren undichten Rahmenprofilen durch neue, dicht schließende ersetzt werden, entfällt die witterungsabhängige Fugenlüftu ...
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