Denkmalinstandsetzung mit Lehm
Wohngesund und wiederverwendbar
Der Baustoff Lehm, der sich zunehmender Beliebtheit erfreut, wird schon seit Jahrtausenden verwendet und ist in vielen historischen Gebäuden beziehungsweise historischen Bauteilen anzutreffen. Sein erster Einsatz ist in Deutschland bereits aus der Jungsteinzeit überliefert – so zum Beispiel in den Pfahlbausiedlungen am Bodensee, wo der Naturbaustoff als Putz für die Wände eingesetzt wurde. Dies setzte sich über alle Jahrhunderte fort. Im Mittelalter erreichte die Lehmbauweise ihren Höhepunkt, speziell bei Fachwerkgebäuden. Dort wurde Lehm im Wesentlichen als Material für die Ausfachung genutzt oder aber als Füllmaterial in den Decken, außerdem in Form von Stampflehmböden.
Steckbrief des Naturbaustoffs
Die Art und Weise, wie Lehm in der Vergangenheit genutzt wurde, erklärt sich aus seinen spezifischen Eigenschaften. Die muss man kennen, um ihn auch heute sinnvoll einsetzen zu können – ob im Innenausbau, in der Instandsetzung oder der Modernisierung. Lehm ist ein natürliches und ökologisches Material, das aus Ton, Schluff und Sand besteht. Für die Gewinnung aus Lehmgruben sowie für die Weiterverarbeitung ist kein hoher Energieeinsatz notwendig. Darüber hinaus ist Lehm nahezu unbegrenzt verfügbar und recycelbar.
Da es sich um ein Naturprodukt handelt, fallen die Kennwerte wie Rohdichte, Wärmeleitfähigkeit und Wasseraufnahmefähigkeit bei reinem Lehm stets etwas unterschiedlich aus. Die Rohdichte bewegt sich beispielsweise zwischen 1.600 und 2.000 kg/cm3, die Wärmeleitfähigkeit zwischen 0,7 und 1,0 W/(mK). Lehm hat dadurch zunächst keine guten Wärmedämmeigenschaften, worauf noch gesondert eingegangen wird.
Eines seiner besonderen Merkmale ist seine hervorragende Fähigkeit zum Feuchteausgl ...