Der Unterschied zwischen „Regeln“ und „Standards“ mag gering erscheinen, auf den ersten Blick gar wie Wortspalterei wirken. Dennoch sollte man diese Begrifflichkeiten im Energiemanagement penibel unterscheiden und die jeweilige Definition professionellen Anwendern wie praktischen Nutzern verdeutlichen: Eine Regel macht klare und eindeutig quantifizierbare Vorgaben, wogegen ein Standard auf ein übergeordnetes Ziel abstellt und allgemein formuliert ist. Regeln stellen auf die Mittel, Standards auf den Zweck ab. Regeln beseitigen Ermessensspielräume, Standards gewähren diese. Ein typisches Beispiel findet sich im praktischen Energieberater-Alltag: Ein „sparsamer Einsatz“ ist ein Standard, „maximal 42 Grad Celsius“ ist eine Regel.
Der Artikel zeigt Möglichkeiten auf, das Vorgabenwerk daraufhin zu untersuchen, wo Regeln und Standards (noch) der ursprünglichen Intention entsprechen und wo Veränderungen geboten sind ([1], S. 386).
Aktueller Stand im Energiemanagement
Vorgaben stellen praktisch immer eine Mischung aus Regeln und Standards dar, welche meistens historisch gewachsen, selten systematisch konzipiert wurden. Häufig gibt es allgemeine Aussagen, typischerweise in generellen Vorgaben oder Darstellungen zum Energiemanagement. Ausdrücke wie „sparsam“ und „angemessen“ stehen bildlich dafür. Auf der technischen Ebene wird es dann meistens konkreter, einzelne Vorgaben und Betriebsanleitungen geben Regeln vor, benennen beispielsweise konkrete Temperaturen, Drücke oder Prozentsätze. Wer genauer hinsieht, erkennt, dass die Regeln und Standards nicht eindeutig abgegrenzt sind, vielmehr vermischt dargestellt werden. Der Leser liest häufig das, was er lesen will: Der eine die Standards, der a ...
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Regeln und Standards im Energiemanagement
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