Obwohl wir die winterliche Raumluft in der Regel als „trockene Heizungsluft“ empfinden, ist ihr Wasserdampfgehalt – absolut gesehen – höher als dies bei der Außenluft zum gleichen Zeitpunkt der Fall ist. Bauphysikalisch betrachtet lassen sich zur Frage des Tauwasserrisikos bei Dampfkonvektion diesbezüglich zweierlei Fakten festhalten:
Von außen nach innen eindringende Luft kann auf ihrem Strömungsweg niemals auskondensieren. Die Luft wird sich auf dem Weg zum Innenraum immer erwärmen, das heißt ihre relative Luftfeuchtigkeit sinkt im Verlauf des Durchtritts durch die Konstruktion.
Zu allen derartig unproblematischen Leckagen gibt es aber auch an anderer Stelle das passende Gegenstück: die von innen nach außen durchströmte Fuge. Hierbei gilt:
Auf dem Strömungsweg von innen nach außen kommt es zu Tauwasserausfall, sobald die eingedrungene Raumluft unter ihre jeweilige Taupunkttemperatur abkühlt (Abb. 1).
Je langsamer, desto riskanter
Bei der Dampfdiffusion lässt sich die Lage des Tauwasserbereichs exakt definieren und die Menge rechnerisch ermitteln (Glaserverfahren). Ob, wann und wo ein Konvektionsstrom so weit abkühlt, dass er seine Feuchtelast durch Kondensation ablädt, hängt indes von vielen Faktoren ab und lässt sich nicht praxis-tauglich berechnen.
Aktuelle wissenschaftliche Untersuchungen und die Erfahrungen aus der Gutachterpraxis erlauben es jedoch, das Risiko qualitativ einzugrenzen. Das „Reich der Möglichkeiten“ bewegt sich demnach zwischen folgenden Extremen:
Kurze Strömungspfade, also direkte Durchgänge von innen nach außen, ...
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Schäden durch Tauwasserausfall in Holzbauteilen
Risiko Dampfkonvektion
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