5,3 % seiner Kaufkraft1) muss ein deutscher Ein-Personen-Haushalt 2014 durchschnittlich für seine Strom- und Gasrechnung aufwenden. Besonders hoch ist die Belastung in den östlichen Bundesländern. Dies ergab eine Analyse von Check24.de, in der pro Bundesland die Kosten für Strom und Gas in der Grundversorgung mit der Kaufkraft in Beziehung gesetzt wurden. Dadurch wird die prozentuale Belastung (Energiekostenquote) deutlich. Die mögliche Ersparnis durch einen Energieanbieterwechsel zeigt der durchschnittliche Preis der zehn günstigsten Alternativangebote pro Netzgebiet2).
Höhere Energiekostenquote im Osten
Einen deutlich geringeren Anteil müssen Ein-Personen-Haushalte in Hamburg für Energie aufwenden: Dort liegt die Energiekostenquote bei 4,5 %. 89 Euro fallen monatlich für Energie an – die Kaufkraft liegt mit 1956 Euro pro Monat deutlich höher als in den östlichen Bundesländern (durchschnittlich 1507 Euro pro Monat).
Die Deutschlandkarte zeigt ein deutliches Gefälle bei der Energiekostenquote zwischen Ost und West. Die Ausgaben für die Strom- und Gasrechnungen liegen in den östlichen Bundesländern im Schnitt bei 6,4 %, in den westlichen sind es nur 5,0 %. Das liegt vor allem an der Kaufkraft, die im Osten im Schnitt 322 Euro pro Monat (21 %) niedriger als im Westen ist. Im Bundesdurchschnitt liegt die Energiekostenquote bei 5,3 % (94 Euro Energiekosten und 1765 Euro Kaufkraft monatlich).
Energiepreise variieren um 18 %, die Kaufkraft um 34 %
Die Energiekosten unterscheiden sich zwischen den Bundesländern um bis zu 18 % (15 Euro pro Monat). Grund dafür sind unter anderem die unterschiedlich hohen Netznutzungsgebühren. Bei den Gaspreisen sind die Unterschiede besonders deutlich: Mit 42 Euro pro Monat zahlen Verbraucher in Thüringen und im Saarland bei einem Gasverbrauch von 5000 kWh/a rund 27 % mehr als Verbraucher in Bremen (33 Euro pro Monat). Dort sind mit 51 Euro monatlich auch die Kosten für Strom am geringsten. Diese unterschieden sich insgesamt weniger stark – in der Spitze um 12 %.
Die Kaufkraft ist in Hamburg mit 1959 Euro pro Monat besonders hoch. Verbrauchern in Sachsen-Anhalt stehen dagegen monatlich nur 1445 Euro zur Verfügung. Daraus ergibt sich ein Unterschied in der durchschnittlichen Kaufkraft von 34 %.
Wechsel zu Alternativanbieter bietet Einsparpotenzial
Der Wechsel aus der Grundversorgung zu einem günstigeren Alternativanbieter entlastet die Haushaltskasse im bundesweiten Durchschnitt nach Berechnungen von Check24.de um rund 17 %. Im Schnitt aller Bundesländer liegt die Ersparnis bei 196 Euro/a beziehungsweise 16 Euro im Monat. Örtlich sind deutlich höhere und auch geringere Einsparungen möglich. GLR
1) Die von der GfK berechnete Kaufkraftkennziffer ist die Summe aller Nettoeinkünfte pro Region. Zum Nettoeinkommen werden Kapitaleinkünfte und staatliche Transferzahlungen, wie Arbeitslosengeld, Kindergeld und Renten hinzugerechnet.
2) Die Strom- und Gaspreise basieren auf dem Check24-Strom- und Gaspreisindex und bestehen jeweils aus dem Preis für die Strom- und Gasgrundversorgung sowie dem Durchschnittspreis der 10 günstigen Alternativangebote pro Netzgebiet für einen Ein-Personen-Haushalt (2000 kWh/a Strom, 5000 kWh/a Gas, ohne Vorauskasse, ohne Paket und ohne Bonus.