Hallo zusammen,
unkonventionelle Frage, aber ich möchte eine WE in einem MFH bilanzieren mit Hottgenroth. Also den Wärmebedarf für nur diese WE. Ich habe das Gebäude gezeichnet, aber wenn ich die WE um die es geht als Raum markiere, rechnet er die Hüllfläche abzüglich Wohnungstrennwand zur Nachbarwohnung (Da es eine Innenwand ist, wird es nicht zur Hüllfläche zugezählt, da ist an der stelle einfach nichts, keine Fläche berücksichtigt). Und generell kann ich keine beheizten WE anlegen ohne dass diese nicht zur Bilanzierung mit einberechnet werden. Möchte aber abbilden, dass die WE auch beheizte WE angrenzend hat, da so der Wärmeübergang ein anderer ist als zu Außenluft.
- Gibt es eine Möglichkeit das darzustellen? Ich will nur den Wärmebedarf einer WE berechnen und nicht das Gesamtgebäude.
Würde mich freuen über hilfreiche Rückmeldungen, versuche es schon paar Stunden, aber drehe mich im Kreis. Will die Situation genau darstellen, aber scheitere etwas an Software Barrieren.
Beste Grüße
Denis
8 Antworten
Ja im Prinzip ist es eine Heizlastberechnung. Aber ich habe kein Programm dafür und wollte daher den Wärmebedarf berechnen für den Heizungsbauer. Der hat das eingefordert zwecks Angebotserstellung.
Antwort auf die gestellte Frage:
Setz die umliegenden Räume/Wohnungen auf unbeheizte Räume mit <12 °C. Dann gehen die Innenwände/Decken als Bauteile in die Hüllflächenberechnug ein. Evtl. dann noch Fx-Faktoren anpassen. Dann stimmt zumindest die Hüllfläche.
Antwort auf die dahinterstehende Absicht:
Das wird nicht funktionieren! Wärmebedarf ist NICHT Heizleistung bzw. Heizlast. Da stimmen so viele andere Randbedingungen, Annahmen und Rechenvorschriften nicht überein. Der Heizungsbauer wird mit dem (jährlichen) Wärmebedarf nichts anfangen können. Gib ihm die U-Werte. Wenn er damit die Heizlastberechnung nicht machen kann, dann such einen anderen Heizungsbauer.
Danke RobA für die Antwort,
Also würde es einem Heizungsbauer reichen, wenn ich die U-Werte weiter gebe oder sind weitere Parameter notwendig?
Beste Grüße
Denis
Ich arbeite nicht mit Hottgenroth, kann mir aber nicht vorstellen, dass hier die Heizlast nicht zusätzlich zum Wärmebedarf ermittelt wird. Das müsste eigentlich in allen Programmen Standard sein. Der Heizungsbauer macht sich kaum die Mühe alle Flächen und U-Werte selbst zusammenzurechnen. Da nimmt er eher einen Baualtersbezogenen Pauschalwert den er mit der Wohnfläche multipliziert. Dann kommt aber meist eine zu hohe Heizlast heraus und entsprechend wird die Heizung zu groß dimensioniert.
Wenn Du aber eine genaue Heizlastberechnung vornimmst und alle angrenzenden Räume gegen unbeheizt annimmst (<12°C) dann ist für diesen unwahrscheinlichen Fall zwar genug Heizleistung vorhanden aber du wirst im Regelfall diese Leistung auch nie benötigen, und alles wird zu groß dimensioniert.
Gehe davon aus, dass alle angrenzenden Wohnungen (nicht Treppenhaus) beheizt sind und bei dieser ermittelten Heizlast von mir aus eine Sicherheitsreserve von 10% dazu. Wann hat es schon -12°C und dann wird mit einem Pullover auch bei 19° C Raumthemperatur statt 21° C niemand erfrieren. Man muss halt dem Kunden klar machen, dass die Heizung nicht auf den unwahrscheinlichsten Extremfall konzipiert wird. Wenn dieser abgedeckt werden soll, muß der Kunde bereit sein die höheren Investionen zu tragen.
Gruß Leonardo
Hottgenroth Energieberater berechnet eine Heizleistung für den Wärmeerzeuger. Ich hab nicht nachgeprüft nach welchem Verfahren, vermute aber nur über Vollbenutzungsstunden.
Für Wohnungen, Räume oder Heizflächen werden aber keine Leistungen berechnet. Das ist auch weder in 4108:6/4701:10 noch 18599 hinterlegt.
Dafür ist die DIN 12831 zuständig. Der ETU-Planer von Hottgenroth wird das können. Da braucht man nicht über irgendwelche Krücken versuchen das anzupassen. Z.B. werden fremdbeheizte Wohnungen nach 12831 mit 15°C angesetzt. Die Heizkörper sollen ja auch ausreichen wenn alle Nachbarn im Winterurlaub sind. Für den Wärmebedarf wird das ignoriert. Die Wahrscheinlichkeit, dass alle Nachbarn den ganzen Winter im Winterurlaub sind, ist verschwindend gering.
Die U-Werte und Pläne sollten ihm für eine Heizlastberechnung reichen. Die anderen Eingangswerte sollte er selber kennen.
Er wird allerdings für ein Angebot vermutlich keine Heizlastberechnung machen wollen. Deshalb hat er nach dem "Wärmebedarf" gefragt.
Jetzt gibt es zwei Möglichkeiten:
1. Er meint die Heizlast
Die kannst du ihm nicht geben. Das ist eigentlich auch nicht deine Aufgabe. Das macht der Heizungsplaner. Der gibt dann aber auch gleich über die Ausschreibung die Heizkörper/FBH-Planung vor.
2. Er will die Heizlast aus dem Wärmebedarf abschätzen
Natürlich gibt es physikalisch einen Zusammenhang zwischen Heizlast und Wärmebedarf. Den kann man auch vereinfacht über eine Zahl ausdrücken: die Vollbenutzungsstunden. Dafür gibt es auch Erfahrungswerte. Für ein MFH zwischen 1600 h/a und 2000 h/a. Wenn er aber genug Erfahrung hat darüber die Heizkörpergröße abzuschätzen, dann hat er auch genug Erfahrung es über Zimmergröße und Dämmstandard abzuschätzen.
Danke an alle für den Austausch,
Ich war heute beim Kunden und wir haben uns die Außenhülle angeschaut: Alles Betonwände mit Sichtbetonplatten (hinterlüftet). Er hat dazu ne Gastherme von Viessmann mit 11 kW Leistung. Diese ist sehr alt und er will schnellstmöglich wechseln, falls Sie den Geist aufgibt. Dämmen kommt nicht in Frage, da die restlichen Eigentümer nicht wollen.
Also hab ich mich mit Ihm geeinigt, dass ich Ihm die U-Werte von der Hülle gebe und dann kann er damit zum Heizungsbauer. Die Therme hat ja auch 11kW Leistung also kann sich der Heizungsbauer für die LWP daran orientieren? Ich bin vom Bauingenieurwesen und somit sind Heizungen nicht meine Stärke, da ist nachholbedarf :D
Danke nochmals Leute!
Also ich kann zur Bedienung von Hotte nix sagen da ich andere Software nutze .
Aber warum das ganze Gebäude modellieren wenn dich nur eine Wohnung interessiert ??
Klingt doch eher nach einer Heizlastberechung für eine Wohnung. Oder verstehe ich das falsch ?