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AKTUELLES

Heizungswärmepumpenmarkt boomt

Die Wärmepumpenbranche ist im Stimmungshoch. In diesem Jahr entwickelte sich die Nachfrage so rasant, dass bereits Lieferprobleme bestehen und die Bohrunternehmen gar nicht so schnell die georderten Erdwärmesonden erstellen können. Am 26. und 27. Oktober diskutierte die Branche in Berlin auf dem 4. Forum Wärmepumpe der Solarpraxis AG über Politik, Markt, Finanzierung, Marketing und Vertrieb.

Die Prognosen im Segment Heizungswärmepumpen gehen bis zum Jahresende ungefähr von einer Steigerung der Verkaufszahlen um 100% aus. Wuchs der Absatz 2005 bereits um 44% auf über 18.000 Aggregate, werden für 2006 rund 36.000 neu installierte Heizungswärmepumpen erwartet. Einige Hersteller leiten aus ihren eigenen Geschäftszahlen sogar noch einen deutlich höheren Absatz ab.

Aus den Verkaufszahlen und aus den Berichten der Hersteller zeichnet sich ab, dass auch bei der Modernisierung des Gebäudebestands zunehmend Wärmepumpen konventionelle Heizkessel ablösen. Weil hier oft die nachträgliche Installation von Erdwärmesonden wirtschaftlich oder auch technisch bedingt nicht zu realisieren ist, kommen vermehrt Luft/Wasser-Wärmepumpen zum Einsatz. Da der zu bezahlende Energieeinsatz einer Wärmepumpe neben der nicht zu beeinflussenden Außenlufttemperatur (Wärmequelle) von einer niedrigen Vorlauftemperatur abhängt, wird vielfach versucht, die Betriebsweise der üblicherweise anzutreffenden Heizkörper zu optimieren. Dabei wirken sich frühere Überdimensionierungen und die Lastreduzierung durch (Teil-)Modernisierungen positiv aus. Auf dem Wärmepumpenforum wurde von mehreren Referenten berichtet, dass es oft gelingt, bei durchgehender Betriebsweise die Systemtemperaturen von ursprünglich 70/55 auf beispielsweise 55/45°C zu reduzieren. Eventuell werden dazu einige kritische Heizkörper gegen leistungsstärkere (mehr Lagen) ausgewechselt.

Spannend wird es im nächsten Jahr. Die Hersteller haben mit einem massiven Kapazitätsaufbau bei der Fertigung von Wärmepumpensystemen begonnen. Für die Sole/Wasser-Wärmepumpen zeichnen sich schon heute längere Wartezeiten für die Erstellung der Erdwärmesonden ab. Weiter profitieren dürfte dadurch und durch die Ausweitung im Modernisierungsbereich die Luft/Wasser-Wärmepumpe. Obwohl ihr Primärenergieeinsatz physikalisch bedingt höher als bei anderen Wärmequellen ist, wird der Ressourcenverbrauch gegenüber dem Normalfall trotzdem reduziert: Luft/Wasser-Aggregate neueren Datums schneiden im Primärenergievergleich regelmäßig besser ab als Gas- und Öl-Brennwertkessel. Substituieren künftig vermehrt erneuerbare Energien fossile Brennstoffe bei der Stromerzeugung, vergrößert sich der Abstand zugunsten der Wärmepumpe.

Insgesamt gehen erste Schätzungen für 2007 von etwa 50.000 Heizungswärmepumpen in Deutschland aus. Die Entwicklung der Energiepreise und die Gestaltung der Fördermittel für andere Heizsysteme können diese Erwartung aber auch kräftig nach oben und unten korrigieren. GLR