In der Diskussion um die künftige Strompreisentwicklung ruft die Agentur für Erneuerbare Energien (AEE) alle Marktteilnehmer zu Ehrlichkeit und Transparenz auf.
Die Stromverbraucher dürfen über die tatsächlich entstehenden Kosten der Energieversorgung nicht im Unklaren gelassen werden. Die Erneuerbaren Energien gehen in puncto Nachvollziehbarkeit ihrer Kosten mit gutem Beispiel voran.
„Die Erneuerbaren Energien haben ehrliche Preise“, sagt Jörg Mayer, Geschäftsführer der AEE. „So machen etwa im Strombereich die gesetzlich geregelten Vergütungssätze transparent, was Strom aus Windkraft, Solar- und Bioenergie tatsächlich kostet.“ Über diese so genannte EEG-Umlage hinaus seien bei Erneuerbaren Energien keine Folgekosten zu befürchten. „Hinter dem Preis für regenerativen Strom verstecken sich weder externe Kosten für Gesundheits- und Klimaschäden, noch verdeckte Subventionen durch steuerliche Sonderbehandlungen, noch die teure Beseitigung von Landschaftszerstörung oder hochgefährlichen radioaktiven Abfällen“, so Mayer weiter.
Solche Kosten entstünden indes bei der Energieerzeugung aus Kohle, Erdgas und Kernenergie und seien von der Allgemeinheit zu tragen. Dennoch tauchten sie auf keiner Energierechnung auf. Das sei von der Bevölkerung nicht gewollt: „Die große Mehrheit der Energieverbraucher will wissen, welche externen Kosten durch den von ihnen genutzten Energiemix entstehen“, so Mayer unter Berufung auf eine aktuelle Forsa-Umfrage vom Dezember 2009. Danach wollen 88 Prozent der Bundesbürger über die externen Kosten ihrer Energieversorgung informiert werden.
Auch die voraussichtliche Entwicklung der EEG-Umlage werde von Bundesregierung und Erneuerbare-Energien-Branche offen kommuniziert. „Dabei wird deutlich, dass die politisch und gesellschaftlich gewollte Energiewende nicht zum Nulltarif zu haben ist“, erläutert Jörg Mayer. In den kommenden Jahren sei nach Berechnungen der Branche sowie des Bundesumweltministeriums noch mit einem Anstieg EEG-Umlage zu rechnen. „Etwa zur Mitte dieses Jahrzehnts werden wir jedoch den Scheitelpunkt überschreiten“, so Mayer. Anschließend werden die gesetzlich vorgeschriebene Kostendegression für Erneuerbare Energien, Einspareffekte durch Massenproduktion sowie steigende Kosten für fossile Brennstoffe für ein stetiges Absinken der Umlage sorgen.
Für 2010 ist eine EEG-Umlage von etwa 2 Cent pro Kilowattstunde prognostiziert. Ein durchschnittlicher 3-Personen-Hauhalt beteiligt sich demnach mit rund 6 Euro pro Monat am Ausbau der Erneuerbaren Energien. „Das entspricht dem heutigen Preis von zwei Gläsern Bier oder wahlweise 5 Litern Benzin“, sagt Jörg Mayer. „Wir wissen aus der genannten Forsa-Umfrage, dass eine große Mehrheit der Bevölkerung bereit ist, diesen Beitrag für den Umstieg auf eine dauerhaft umweltfreundliche und kostengünstige Stromversorgung zu leisten.“ Schon heute vermeiden Erneuerbaren Energien insgesamt mehr als 100 Millionen Tonnen Kohlendioxid-Emissionen pro Jahr. Zudem schafft die Branche durchschnittlich 80 neue Arbeitsplätze – Tag für Tag.
Alle Ergebnisse der Forsa-Umfrage finden Sie hier.