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Eigentümer weiterhin bereit für energetische Sanierungen

malins - stock.adobe.com

Wie viele eine energetische Sanierung ihres Wohneigentums planen, zeigt die Studie „Monitor zur Energiewende“.

Rund 15 Prozent aller 41,3 Millionen deutschen Haushalte haben konkrete Pläne, eine oder mehrere Maßnahmen zur energetischen Sanierung in den nächsten fünf Jahren durchzuführen. Mit 29 Prozent der 12,4 Millionen Haus-Wohneigentümern und 21 Prozent der fünf Millionen Wohnungs-Wohneigentümern hat rund jeder vierte Wohneigentümer mindestens ein Sanierungsvorhaben im Blick.

Weiterhin sind Pläne zur Stromgewinnung durch PV-Anlagen mit 18 Prozent der Haus-Wohneigentümer am populärsten. Auf dem zweiten Platz in der Beliebtheit der Maßnahmen stehen Dämmungen (14 Prozent), gefolgt von Plänen für eine effizientere Heizung (acht Prozent).

Unter allen planenden Haushalten werden Dach-, Außenwand- und Innendämmungen mit rund einem Drittel besonders häufig in Angriff genommen. Bei den Überlegungen für eine neue Heizung werden Luft/Wasser-Wärmepumpen konstant mit 27 Prozent am häufigsten bevorzugt. Jedoch ist das Interesse an Gas-Brennwertthermen von 20 auf 26 Prozent in 2024 wieder angestiegen.

Dies sind die Ergebnisse der Marktuntersuchung „Monitor zur Energiewende 2024“ von Sirius Campus. Sie basiert auf 2.533 Interviews einer repräsentativen Haushaltsstichprobe unter Wohneigentümern, privaten Vermietern und Mietern im September 2024. „Auch wenn der Absatz der Wärmepumpen in 2024 etwas weniger als die Hälfte der angestrebten 500.000 Installationen erreicht hat, zeichnet sich eine konstante Investitionsbereitschaft für Heizungen auf Basis regenerativer Energien ab“, sagt Sirius Campus-Geschäftsführer Oliver Gaedeke.

Gaspreise sinken – Haushalte warten ab

Einer der größten Motivatoren für energetische Sanierungen, vor allem für den Einbau einer Wärmepumpe, war der Energiepreisschock zu Beginn des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine. Während in 2023 noch die Hälfte sehr wahrscheinlich von steigenden Gas- und Ölpreisen ausgingen, waren es in 2024 nur noch 42 Prozent. Dagegen ist das Wissen über die CO2-Bepreisung von 21 auf 28 Prozent der Haushalte, die sich mindestens damit beschäftigt haben, gestiegen. Weitere 44 Prozent haben zumindest von der CO2-Steuer gehört. Nur ein Zehntel aller Haushalte hat sich mit der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) beschäftigt, weitere 48 Prozent haben davon gehört.

Gleichzeit fehlt der Glaube an die Machbarkeit der Energiewende. Nur drei Prozent erwarten bis in 20 Jahren sehr wahrscheinlich sinkende Strompreise und 14 Prozent eine 90-prozentige Abdeckung des deutschen Energiebedarfs. Es zeigt sich ein positiver Zusammenhang zwischen staatlichen Förderangeboten wie dem BEG über Vorteilswahrnehmung von energetischen Sanierungen bis hin zur konkreten Investitionsplanung. Dieser Zusammenhang wird durch eine positive Einstellung beziehungsweise dem Glauben an die Energiewende zusätzlich verstärkt beziehungsweise bei einer negativen Einstellung reduziert.

„Die fehlende Überzeugung, vielleicht auch sogar der fehlende Mut für die Energiewende erstaunt nicht nur wegen Deutschlands historisch großer Technologiekompetenz und -verliebtheit. Das Verharren in alternde Technologien wird nicht nur privaten Haushalten, sondern auch der deutschen Wirtschaft mit ihren hohen internationalen Verflechtungen schaden“, gibt Gaedeke zu bedenken.

Eigentümer direkt ansprechen – Investitionsbereitschaft steigern

Neben der Bekanntheit staatlicher Förderungen wirken vor allem direkte Ansprachen und Beratungen durch Energieberater, Gerätehersteller, Handwerker, Komplettanbieter, Schornsteinfeger sowie Versorger, um vor allem Wohneigentümer von Maßnahmen zur energetischen Sanierung zu überzeugen. Die Zahl der in den vergangenen zwölf Monaten angesprochenen privaten Haushalte ist von 2023 auf 2024 von 25 auf 30 Prozent gestiegen. 

Besonders überzeugend für eine Investitionsentscheidung sind die Motive Energiesparen, Wertsteigerung der Immobilie und Klimaschutz durch CO2-Reduktion. Vermieter motiviert zusätzlich, ihren Anteil an den CO2-Kosten zu reduzieren.

„Hieraus ergeben sich klare Empfehlungen für die Sanierungsberatung von privaten Haushalten. Argumente entlang des Energiesparpotenzials haben den größten Einfluss auf die Entscheidung. Eine Kalkulation zum häufig auch gegebenen Geldsparen macht interessierte Haushalte eher misstrauisch und skeptisch“, schlussfolgert Gaedeke.

Online-Konferenz „Angebotsstrategien für Wärmepumpen und ihre Finanzierungen“

Für Anbieter von Wärmepumpen wie z. B. Komplettanbieter, Energieversorger oder Hersteller bietet Sirius Campus am 27. März 2025 eine Online-Konferenz zum Thema „Angebotsstrategien für Wärmepumpen und ihre Finanzierungen“ an.

Weitere Informationen zur Veranstaltung und zum Monitor zu Energiewende bietet Dr. Oliver Gaedeke (oliver.gaedeke@siriuscampus.de) an beziehungsweise finden sich hier.

Quelle: Sirius Campus / ml