Die Klimaneutralität der deutschen Volkswirtschaft kann nur gelingen, wenn der Gebäudesektor künftig stärker als bisher dazu beiträgt, erläutert KfW Research in einem One Pager, der insbesondere die nächsten zehn Jahre betrachtet.
Da die meisten Gebäude, die 2050 einen klimaneutralen Gebäudebestand ausmachen sollen, heute schon stehen, ist die deutliche Erhöhung (Verdopplung) der Sanierungsrate ein Schlüsselfaktor. Dies müsse laut KfW Research auch bei Nichtwohngebäuden realisiert werden: Zwar machen sie nur ein Siebtel der Gebäude aus, verursachen aber ca. 35 % des Gebäudeenergieverbrauchs und verantworten etwa 50 % aller gebäuderelevanten Treibhausgasemissionen.
Der One Pager nennt drei entscheidende Ansatzpunkte: Die Fortsetzung der Einsparungen im Neubau und Übertragung auf den Gebäudebestand sowie die systematische Einsparung von Treibhausgasemissionen bei Nichtwohngebäuden. Zudem müsse sich die Einsparung von Treibhausgasemissionen für Immobilienbesitzer ökonomisch besser rechnen. Neben gezielter Förderung könne hierbei ein steigender CO2-Preis helfen.
Außerdem mahnt KfW Research, Angesichts der ehrgeizigen Ziele im Gebäudesektor, den Zielkonflikt zwischen Energieeffizienz und günstigem Bauen nicht größer darzustellen, als er tatsächlich ist. Aus ökonomischer Sicht gehe es vielmehr darum, die Summe von Baukosten und auf heute abgezinsten Energiekosten zu minimieren. Dies erfordere stets eine Einzelfallbetrachtung – also eine tiefgehende Energieberatung. GLR