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Fossile Heizungen in Deutschland weiter vorn

Mit 193.000 installierten Wärmepumpen 2024 liegen die Einbauzahlen in Deutschland zwar leicht über dem Jahr 2021. 2022 und 2023 wurden angesichts stark gestiegener Gaspreise aber noch deutlich mehr Wärmepumpen eingebaut, 236.000 und 356.000 Exemplare.

In Europa ist Deutschland damit eines der Schlusslichter. Derzeit belegt das Land EU-weit den drittletzten Platz, was die Nutzung von Wärmepumpen angeht. Der Bestand liegt bei lediglich 47 Wärmepumpen pro 1.000 Haushalten. Nur in Ungarn und der Slowakei gibt es weniger Wärmepumpen. Absoluter Spitzenreiter ist Norwegen mit einem Bestand von 635 Wärmepumpen pro 1.000 Haushalten. Das zeigen die Zahlen aus dem Jahr 2023. In Finnland liegt der Wert bei 512, in Schweden bei 437. Die Zahlen belegen: Auch in kalten Ländern funktionieren Wärmepumpen problemlos.

Hierzulande dagegen sind fossil betriebene Heizungen weiter beliebt. 495.000 Gas- und Ölheizungen installierten Hauseigentümerinnen und Hauseigentümer 2024. Diese Entscheidung könnten sie in einigen Jahren bereuen. Wer jetzt noch eine mit Erdgas oder Öl betriebene Heizung einbaue, dem drohten langfristig immer höhere Kosten, sagt Frank Hettler von Zukunft Altbau, einem vom Umweltministerium Baden-Württemberg geförderten Informationsprogramm.

Die Gründe: Neben der steigenden CO2-Bepreisung muss in vier Jahren teurer erneuerbarer Brennstoff beigemischt werden. Und in 19 Jahren muss die Heizung stillgelegt werden, schwenkt man nicht vollständig darauf um. 2045 will Deutschland klimaneutral sein. Spätestens ab 2029 müssen sie aus Wasserstoff oder Biomasse erzeugten erneuerbaren Brennstoff zukaufen – doch der wird wahrscheinlich knapp und teuer. Spätestens 2045 ist es verpflichtend, Heizungen stillzulegen, werden sie nicht vollständig mit erneuerbarem Brennstoff betrieben – das wäre nur 19 Jahre nach einem Kauf im Jahr 2025. Bei einer durchschnittlichen Lebensdauer einer Heizung von 20 Jahren bedeutet dies, dass ab diesem Jahr eingebaute fossil betriebene Geräte ihr geplantes Lebensende nicht mehr erreichen und die Eigentümer mit entsprechenden Verlusten rechnen müssen.

Insgesamt war 2024 kein gutes Jahr für die Heizungsbranche. Die Hersteller setzten in Deutschland 712.500 Wärmeerzeuger ab. Damit schrumpfte der Markt gegenüber dem Vorjahr um 46 Prozent, 2023 lag der Absatz noch bei 1,3 Millionen Wärmeerzeugern. „Die aktuellen Rahmenbedingungen sind nicht dazu geeignet, den Modernisierungsmarkt zu beleben. Die kommende Bundesregierung muss dringend Maßnahmen ergreifen, die den Heizungsmarkt auf einen langfristig verlässlichen Wachstumspfad zurückführt“, kommentiert BDH-Hauptgeschäftsführer Markus Staudt die Marktsituation. Quelle: Zukunft Altbau / BDH / pgl

Hören Sie dazu auch unsere Podcast-Episode „Wärmepumpen – Einsatz im Gebäudebestand“ mit Martina Schmitt, Deutsche Energieagentur