Die Diskussionen um die Rücknahme des Gebäudeenergiegesetzes verunsichern die Eigentümer von Ein- und Zweifamilienhäusern zusehends und verhindern damit notwendige energetische Sanierungen. Das zeigt eine repräsentative Umfrage unter mehr als 2.000 Eigenheimbesitzenden, die das Marktforschungsinstitut B+L Marktdaten für die Initiative Klimaneutrales Deutschland (IKND) und die Repräsentanz Transparente Gebäudehülle durchgeführt hat. Demnach gaben mehr als die Hälfte der Befragten an, bisher nicht saniert zu haben, weil sie aufgrund der politischen Debatte über die Sanierungsförderung und das als Heizungsgesetz bezeichnete Gebäudeenergiegesetz verunsichert seien. Nicht einmal die Hälfte kennt die Energieeffizienzklasse ihres Gebäudes.
Sanierungen brauchen politische Verlässlichkeit
„Wer ein Haus besitzt, ist auf Verlässlichkeit angewiesen. Diese hat die noch amtierende Bundesregierung mit dem Gebäudeenergiegesetz verspielt. Die nächste Regierung ist gefordert, den Besitzerinnen und Besitzern von Häusern Vertrauen zurückzugeben und die Wärmewende voranzubringen“, sagt IKND-Geschäftsführerin Carolin Friedemann. Das bedeute für ihren Verband eine Weiterentwicklung statt einer Rückabwicklung des Gebäudeenergiegesetzes. Das Gebäudeenergiegesetz müsse zwar in der kommenden Legislaturperiode ohnehin weiterentwickelt werden, um EU-Vorgaben umzusetzen. Dies müsse jedoch behutsam und ohne populistische Debatte geschehen.
Welche Argumente pro Sanierung wirken
Die Umfrage hat außerdem ergeben, dass etwa ein Viertel der Eigenheimbesitzenden auf jeden Fall energetisch sanieren würde, wenn die Umsetzung leicht und unkompliziert, die Modernisierung technisch notwendig wäre oder es geeignete staatliche Förderungen gäbe. Positive Effekte für die Umwelt, notwendige Anpassungen an den Klimawandel und günstige Zinsen dagegen können die Befragten nicht Als Argumente für eine energetische Sanierung überzeugen. Der Umfrage zufolge bevorzugen die Befragten folgende Sanierungsmaßnahmen:
- Dämmung des Dachs: 31,5 Prozent
- Austausch der Fenster: 30,6 Prozent
- Einbau einer PV-Anlage: 29 Prozent
- Einbau einer Wärmepumpe: 16,1 Prozent
- Einbau einer Solarthermieanlage: 15,3 Prozent
- Dämmung der Fassade: 12,1 Prozent
- Dämmung der Kellerdecke: 8,9 Prozent
- Einbau einer Pelletsheizung: 8,1 Prozent
- Energetische Komplettsanierung: 4,8 Prozent
- Anschluss an Fernwärme: 3,2 Prozent
Quelle: IKND / jb