Als Newcomer präsentierten sich auf der Kölner Messe unter anderem das Berliner Unternehmen Autarq und Roofit.solar mit Sitz in Estland.
Roofit.Solar hat bereits erste Projekte in Deutschland umgesetzt und sieht hier einen wichtigen Markt, vor allem im Denkmalschutz bei Gebäuden, die mit Stahlblech gedeckt sind. Das Unternehmen bietet seine Metalldach-Komplettlösungen inklusive Batterien und Inverter sowohl für Endkunden als auch Geschäftskunden an. Die Staatsbibliothek in Tallin hat ist damit bestückt. Mit der Baywa ist seit einigen Monaten ein gewichtiger deutscher Partner mit an Bord.
Einer der Zielmärkte ist der Denkmalschutz mit Metalldächern. Die Montage der Module läuft ähnlich wie bei traditionellen Stehfalzdächern. Dadurch sei die Lösung auch eine spannende Erweiterung für Dach-Handwerksbetriebe. Die auf der Messe in Köln gezeigten Click-on Module machen die Installation einfacher. Die Leistung der PV-Modulzellen gibt das Unternehmen mit 150 bzw. 165 W/m2 an.
Die Berliner Autarq ist schon seit mehreren Jahren auf dem Markt aktiv und setzt nicht auf Metall, sondern hat PV in Dachziegel integriert. Das macht die Verwendung durch Dachdecker einfach und die Produkte ebenfalls im Denkmalschutz einsatzfähig. Die Solardachziegel sind parallel geschaltet und arbeiten im Kleinspannungsbereich, Vorkenntnisse bei der Installation sind nicht notwendig. Auf der Rückseite sind Kabel, die an einen Kabelbaum angesteckt werden. Die Leistungsdichte liegt bei 120 W/m2. Die Mehrkosten für das Dach eines Einfamilienhauses gibt das Unternehmen mit zirka 10.000 Euro im Vergleich zu einem normalen Ziegeldach an.
Ennogie hat sich für sein Solardach die Förderfähigkeit durch das Bafa extra bestätigen lassen. Da es sich um eine komplette Dachhaut handele, sei die Förderung möglich, so der Hersteller. Das Produkt ist etabliert, weitere Tests wie ein Windsogtest und ein Hageltest sind in Arbeit.
Meyer-Burger hat in Köln Glas-Glas-PV-Module mit Hetero-Junction-Zellen im Alu-Gehäuse gezeigt mit einer Leistung von 150 Watt/m2. Das Produkt wurde von Paxos übernommen, die Rezertifizierung läuft derzeit. Die Größe ist kompatibel zu Ziegeln von Braas, Nelskamp und Creaton.
Für keines der Unternehmen, die auf der „Dach und Holz“ Lösungen für Solardächer gezeigt haben, war die Kombination mit Solarthermie in Form von Photovoltaisch-Thermischen Modulen oder Solarthermie-Modulen ein Thema. PV und Wärmepumpe scheinen als Kombi bei den Solardächern die Nase vorn zu haben. Claudio Ferrara von Meyer-Burger berichtete im Gespräch mit dem Gebäude Energieberater aber von einem Test, den sein Unternehmen derzeit mit der TH Köln durchführt. Am First eines mit PV-Modulen gedeckten Dachs wird getestet, ob es sich lohnt, die dorthin aufsteigende Wärme solarthermisch zu nutzen. Ergebnisse sollen in den kommenden Jahren vorliegen.
Doch nicht nur PV-Lösungen für Schrägdächer waren zu sehen, Mygreentop aus Plettenberg hatte eine Gründachlösung für schräge Dächer mit auf die Messe gebracht. Das Produkt ist erst seit kurzem auf dem Markt, drei Dächer wurden bereits damit gedeckt. Wurzelballen in Matten kommen in spezielle Dachpfannen. Diese wiegen bepflanzt nicht mehr als eine Frankfurter Pfanne, kommen auf gut 4 Kilogramm und entsprechen in den Maßen einer Dachpfanne. Das kleine Maß verhindert, dass Erde nach unten rutscht. Die im Spritzgußverfahren gefertigten Bauteile eignen sich auch für die Sanierung, da es im Vergleich zu Dachpfannen nicht zu einer Mehrbelastung der Dächer kommt. „Der CO2-Fußabdruck ist aber nur zwischen einem Viertel und einem Achtel so groß wie bei einer klassischen Dachpfanne“ erklärt Erfinder Dirk Kieslich. pgl
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