1994 ist das in Frankfurt und Lörrach ansässige Unternehmen Consolar angetreten, um Lösungen für eine erneuerbare Energieversorgung zu entwickeln und der Solartechnik zum Durchbruch zu verhelfen. 30 Jahre, viele Innovationen und einige Höhen und Tiefen später, setzt Consolar voll auf die neue PVT-Technologie als Quantensprung für eine regenerative Energieversorgung und kündigt noch für dieses Jahr den Start einer industriellen Produktion an. „Wir hatten immer die Hoffnung, dass die Energiewende schon früher mehr Fahrt aufnimmt. Aber jetzt ist es soweit und wir freuen uns, dass das Thema sehr präsent ist und wir seit 30 Jahren auch mit anderen Produkten unseren Beitrag leisten konnten. Consolar ist überzeugt, dass sein PVT-Wärmepumpenkollektor Solink vor allem bei der Dekarbonisierung von Städten eine zentrale Rolle spielen wird. An PVT-Technologie kommt man wegen der vielen Vorteile in Zukunft nicht mehr vorbei“, verdeutlichte Andreas Siegemund, Gründer und Geschäftsführer von Consolar, in seiner Begrüßung.
Wärmepumpenhersteller, Architekt:innen und Planende sowie Stadtwerke und Ausführende waren der Einladung nach Berlin gefolgt. Gemeinsam warfen sie einen Blick zurück auf die 30-jährige Geschichte von Consolar. Viel mehr aber auch einen Blick nach vorne und auf die Fragen: Wo stehen wir in der Energiewende? Was kann jeder Einzelne in seiner Funktion leisten, welche Rolle kommt der PVT-Technologie zu und welche Innovationen stehen demnächst an?
PVT-Kollektoren arbeiten Sole-Wärmepumpen zu
Der patentierte PVT-Wärmepumpenkollektor von Consolar vereint die Technologien Photovoltaik (PV) und Solarthermie (T) zu einer neuen Klasse solarer Energiegewinnung und steigert gleichzeitig den Energieertrag auf das Dreifache. Die PVT-Kollektoren gewinnen auf der Oberseite Solarstrom und auf der Unterseite Wärme aus Sonne und Luft: laut Unternehmen bis zu sieben Prozent mehr elektrische Energie im Vergleich zu Photovoltaik-Modulen gleicher Fläche und zusätzlich das Zwei- bis Dreifache als Wärme. Die neue Kollektor-Generation wurde speziell für Sole-Wärmepumpen entwickelt und kann als alleinige Wärmequelle, das heißt ohne den Einsatz von Geo- beziehungsweise Erdsonden, dienen. Mit den Solink-Kollektoren sind auch keine Außenluftgeräte mit Gebläse erforderlich. Damit entfallen die bei Luft-Wärmepumpen übliche Geräuschentwicklung und die Suche nach einem Platz für deren Aufstellung.
Zahlreiche Anwendungsmöglichkeiten
Ob Ein- oder Mehrfamilienhaus, Bürokomplex oder Rathaus – die vielseitigen Anwendungsmöglichkeiten von Solink sollten anhand der vorgestellten Referenzanlagen durch große Architektur- und Planungsbüros deutlich gemacht werden. Die Anwendungsbereiche auf oder an Gebäuden kennen nach Angabe von Consolar kaum Grenzen. Praktisch sämtliche Dacharten wie Flach- und Schrägdächer und ab 2025 auch die Fassade könnten in Verbindung mit den Kollektoren zur Energieversorgung genutzt werden. „In einer kürzlich mit der HEAG AG in Darmstadt erstellten Studie konnte für die Sanierung von Mehrfamilienhäusern eine gute Wirtschaftlichkeit bei gleichzeitiger Erfüllung der Klimaschutz-Vorgaben der Bundesregierung nachgewiesen werden. Große Planungsbüros haben uns mitgeteilt, dass die PVT-Technologie genau die Lücke schließt, geräuschlose Wärmepumpen in die Städte zu bringen“, meint Dr. Ulrich Leibfried, einer der Gründer und Geschäftsführer von Consolar.
Besichtigung der größten PVT-Anlage Deutschlands
Exklusiv bestand die Möglichkeit, die derzeit größte PVT-Anlage Deutschlands mit rund 1.300 m2 Solink-Kollektorfläche, die von Consolar geliefert wurde, auf dem Dach der Dockyard Waterfront Offices am Berliner Osthafen zu besichtigen. Drei Umweltenergiequellen versorgen das Gebäude mit grüner Energie: Geothermie, Sonne und Umgebungsluft. Von den Wärmepumpen wird die bereitgestellte Energie genutzt, um das Gebäude über Decken zu heizen oder zu kühlen. Die PVT-Kollektoren erzeugen neben Wärme zusätzlich auch Strom für den Betrieb der Wärmepumpen. Ein zentrales und besonderes Feature der Energieversorgung des Dockyards ist ein großer Eisspeicher. Dieser entstand durch Abdichten und Fluten eines 100 Meter langen Tunnels, der aus der Zeit vor dem 1. Weltkrieg stammt. Damit wurden früher Baustoffe, die über die Spree angeliefert wurden, über eine Bahn Richtung Innenstadt abtransportiert. Der Tunnel liegt neben dem Gebäude, fasst zirka 1,5 Millionen Liter und ist damit einer der größten Eisspeicher Deutschlands.
Input aus Wissenschaft, Industrie und Politik
Um den Anwesenden ein möglichst interessantes Programm zu bieten, versorgten zahlreiche externe Redner:innen sie an den zwei Tagen mit spannenden Informationen: Prof. Dr. Hans-Martin Henning, Vorsitzender des Expertenrates für Klimafragen der Bundesregierung, zeichnete in seiner Keynote das große Bild der Energiewende und identifizierte die Schlüsselbausteine für ein erfolgreiches Energiesystem. Dr. Rita Ehrig von der Deutschen Energieagentur GmbH (Dena) befasste sich mit integrierten Lösungen für die Wärmewende und Berit Müller, Geschäftsführerin der Deutschen Gesellschaft für Sonnenenergie (DGS), ging in ihrem Vortrag auf die Energieversorgung von Städten und die optimale Nutzung begrenzter Flächen ein. Kerstin Krüger vom Forschungszentrum Jülich erläuterte PVT im nationalen und internationalen Forschungskontext. Dr. Martin Sabel, Geschäftsführer des Bundesverbands Wärmepumpen (BWP), sprach am Donnerstag über Wärmepumpen auf dem Weg zur Standardheizung und das Potenzial auf dem deutschen Markt. Auch Robin Mesarosch (SPD), Mitglied des Bundestages, und Dr. Hartmut Fischer (CDU), Mitglied der Klimaunion, waren der Einladung von Consolar für Grußworte gefolgt.
Zuversichtlicher Blick in die Zukunft
Wirtschaftliche Lösungen für die Energiewende auch in der Stadt sind mittlerweile verfügbar und sollten jetzt umgesetzt werden. Das wurde bei der zweitägigen Veranstaltung deutlich. Auch wurde klar, dass die PVT-Technologie von Consolar mit über 16 Jahren Erfahrung als alleinige Wärmequelle für Wärmepumpen in vielen Bereichen eine sehr gute Lösung ist. Die Geschäftsführung von Consolar blickt entsprechend positiv in die Zukunft: „Wir sind überzeugt von den Möglichkeiten und dem sehr großen Potenzial unserer Technologie. Daher planen wir ein starkes Wachstum und bereiten dies über eine neue Fertigungsstätte und die Weiterentwicklung unseres Angebots vor. Wir freuen uns, mit unserer Technologie in den kommenden Jahren eine zentrale Rolle bei der Energiewende spielen und damit starke Beiträge für den Klimaschutz leisten zu können“, so Andreas Siegemund zum Abschluss. Quelle: Consolar / ab