Keine Frage – dieses Wohnhaus ist gleich in mehrfacher Hinsicht außergewöhnlich. Auf den ersten Blick könnte man meinen, hier habe sich ein technikbegeisterter Photovoltaik-Liebhaber ausgetobt und dabei die Gestaltungsfrage vergessen. Vergleicht man den Gebäudezustand vor der Sanierung mit dem jetzigen Antlitz, dürfte einigen Betrachtern der Satz rausrutschen: „Also vorher war’s irgendwie schöner …“.
In der Tat bespielt dieses Wohnhaus hinsichtlich Kubatur und Gestalt in typischer Manier die 1960er-Jahre-Architektur – schräg gestellte Wände, dunkle Holzbekleidung, Panoramafenster mit Meranti-Holzprofilen und massiv erscheinende Dachvorsprünge sieht man in Baugebieten aus jener Zeit vielfach. Bei dem Wohnhaus von Andreas Schulz sind die braunen Farben einem hellen Grau gewichen, Zinkblech ersetzt die Traufschalung und die C-Profil-Holzschalung an der Fassade distanziert sich im neuen Materialkleid wohltuend vom Gelsenkirchener Barock. Wären da nicht die wie Bilderrahmen an der Fassade aufgehängten und angeschraubten PV-Module – wir würden über eine alltägliche Sanierung sprechen, die es nie im Leben, zumindest aber nicht unter meiner Feder, in dieses Heft geschafft hätte. Nicht, dass diese PV-Module von der Stange das Haus optisch aufwerten würden, wahrlich nein und weit gefehlt!
Aber sie sind die mitentscheidende Komponente des energetischen Konzeptes, das konsequent auf Autarkie ausgelegt ist. Darum - schnell rein ins Haus und runter in den Keller, wo im Technikraum die dort installierte Wasserstoffanlage für das Einfamilienhaus mit Einliegerwohnung so wenig den Anspruch an die Wirtschaftlichkeit erhebt wie seine Architektur preisverdächtig wäre. Doch eins nach dem anderen.
Bild: H ...
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