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Bundespreis Umwelt und Bauen erstmals verliehen

In der Kategorie Wohngebäude ging der Preis an die Stadthäuser „StadtFinken“, Hamburg sowie das Quartier Sewanstraße, Berlin. Beide Projekte punkten mit einem besonders geringen Energiebedarf. Das Hamburger Projekt zeigt, wie nachhaltiges Bauen mit ansprechendem Design auch unter schwierigen Rahmenbedingungen möglich ist. Das Berliner Wohnquartier verbinde nachhaltiges Bauen mit sozial verträglichen Mieten, so die Bewertung der Jury.

Auf einem 145 Meter langen Baufeld wurden 22 Stadthäuser mit 44 Wohneinheiten im Passivhausstandard realisiert. Das umgesetzte Energiekonzept ermöglicht sogar die Einhaltung der Plus-Energiehausstandards und führt so zu einem negativen Primärenergiebedarf. Ermöglicht wird dies durch die Ausbildung der Gebäudehülle im Passivhausstandard, dem Einsatz von Erdsonden zur Wärme- und Kälteerzeugung, ein Biogas-BHKW, der Wärmerückgewinnung aus dem Abwasser und einer Photovoltaikanlage, die 80 Prozent des Strombedarfs deckt.
Das Projekt wurde durch eine Baugruppe realisiert und umfasst Gemeinschaftseinrichtungen wie Gärten, Gemeinschaftsraum mit Gästebett und E-Lastenfahrräder, die von allen genutzt werden können.

Die Baustoffauswahl erfolgte mit der Zielsetzung, gesundheitsschädliche Inhaltsstoffe zu vermeiden. Zur Qualitätssicherung wurden unter anderem auch Raumluftmessungen durchgeführt. Der Gebäude Energieberater stellt das Objekt ausführlich in der kommenden Ausgabe vor.

Das Projekt der HOWOGE in Berlin sei „ein vorbildliches Beispiel für innovativen und zukunftsorientierten Geschosswohnungsbau in der Stadt“ schreibt die Jury. Die beiden 8-geschossigen Punkthäuser böten aufgrund der Mietpreisgestaltung für breite Schichten der Bevölkerung einen bezahlbaren Wohnraum durch sozialverträgliche Mieten. Möglich ist das auch aufgrund des Energiekonzepts.  Die Photovoltaikanlage mit Batteriespeicher, die 70 Prozent des im Quartier benötigten Stromes deckt und den Mietern den Bezug von günstigem Mieterstrom ermöglicht. Gebaut wurde im KfW-40Plus-Effizienzhaus-Standard.

Bei der Wahl der Baustoffe und Materialien standen die Langlebigkeit, ein geringer Instandhaltungs- und Pflegeaufwand und die Schadstoffminimierung im Vordergrund. Eine Wiederholung des Planungskonzeptes ist geplant und führt so zukünftig zu einer weiteren Kostenreduzierung.

Im Bereich der Nichtwohngebäude wurde ein Schulgebäude des Aalener Schubart-Gymnasiums ausgezeichnet. Besonders ist das Design der Luftführung, die Einsparungen bei Heiz- und Kühlenergie ohne komplexe  Steuerungstechnik ermöglicht. Weitere Preise gingen an den Neubau der Stadtwerke Neustadt (Holstein) sowie die Umweltstation der Stadt Würzburg.

Das unter Denkmalschutz stehende Schulgebäude des Schubart-Gymnasiums in Aalen wurde durch einen Fachklassentrakt erweitert. Realisiert wurde der 2-geschossige Erweiterungsbau als Holz-Beton-Hybridkonstruktion, die teilweise in der Erde versenkt wurde, um den Blick auf das Bestandsgebäude beizubehalten. Entstanden ist so eine Null-Energieschule, deren Photovoltaikanlage 100 Prozent des Strombedarfs deckt. Ermöglicht wurde dies auch durch eine optimierte Tageslichtnutzung der Klassenräume, die mit Hilfe von Oberlichtern den Einsatz der künstlichen Beleuchtung, und damit auch den Strombedarf, minimiert. Ein Erdkanal erwärmt oder kühlt die Zuluft und führt in Kombination mit einer Schublüftung zu einer Energieeinsparung von zirka 80 Prozent gegenüber einer konventionellen Lüftung. Die Nutzer wurden von Beginn eingebunden und sollen zukünftig über eine derzeit entwickelte App, die energetischen Zusammenhänge und den Einfluss des Nutzerverhaltens didaktisch erläutert bekommen. Quelle: BMU / UBA / pgl

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