Neben WDVS verzeichnete auch Trockenmörtel 2024 einen Rückgang von 14 Prozent im Jahresvergleich. Der Absatz fiel von 7,3 Millionen Kilotonnen im Jahr 2023 auf 6,2 Millionen Kilotonnen 2024. Für 2025 prognostizieren die Analysten von B+L einen weiteren, allerdings abgeschwächten Rückgang um 3,4 Prozent bei WDVS und 5 Prozent bei Trockenmörtel.
Lars Jope, Hauptgeschäftsführer des Verbands für Dämmsysteme, Putz und Mörtel (VDPM), ordnete die Entwicklung ein: „Zentrale Ursache für den eklatanten Absatzrückgang ist nach wie vor und vor allem die Unsicherheit sehr vieler Investoren und privater Auftraggeber von Neubau- oder Modernisierungsmaßnahmen.“ Die neue Bundesregierung müsse die Weichen für energetische Modernisierung und deutlich mehr Investitionsbereitschaft in die Baubranche stellen, appelliert er.
Verband ist vorbereitet auf Bauproduktenverordnung
Ein zentrales Thema sind derzeit Anforderungen aus dem Umweltschutz. Wichtig dafür ist unter anderem die Nutzungsdauer der Systeme. Laut dem Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) liegt diese für WDVS bei über 50 Jahren – ein Wert, der durch Langzeitstudien des Fraunhofer-Instituts für Bauphysik bestätigt wurde. Mit insgesamt 14 Muster-EPDs (Environmental Product Declaration, eine Typ-III-Umweltdeklaration) bietet der VDPM seinen Mitgliedsunternehmen zudem eine fundierte Grundlage zur Datenerhebung. „Damit sind wir sehr gut aufgestellt für die Ermittlung von Umwelteigenschaften, wie sie in der neuen Bauproduktenverordnung gefordert werden“, erklärte VDPM-Vorstandsmitglied Matthias Brox (DAW SE).
Ausufernde Regulierung erfordert hohen Aufwand
Sein Vorstandskollege Christian Poprawa (Saint-Gobain Weber) kritisierte die ausufernde Regulierung, insbesondere auf EU-Ebene. Am Beispiel der CLP-Verordnung, welche die Einstufung und Kennzeichnung von gefährlichen Stoffen und Gemischen regelt, illustrierte er den Aufwand etwa bei Verpackungskennzeichnungen. Der VDPM will dazu seine politische Kommunikation ausweiten.
Technisch arbeitet der Verband aktuell an Großbrandprüfungen mit Polyurethan-Dämmstoffen sowie an einem Prüfprogramm zur Verdübelung von WDVS an Untersichten. Gleichzeitig kündigte er eine neue Website sowie Fachbroschüren zur Fassadenbegrünung und Calciumsulfat-Fließestrichen an. Neue Merkblätter zum Brandschutz und zur Systemtreue in WDVS kommen ebenfalls bald hinzu. Quelle: VDPM / ar