Der Anteil der Wärme am Endenergieverbrauch in Deutschland lag 2020 bei etwa 52,1 Prozent. Daher hatte die Dena 2021 beim Fraunhofer-Institut für Energiewirtschaft und Energiesystemtechnik (IEE) eine Studie in Auftrag gegeben, um geeignete thermische Energiespeichertechnologien für Quartiersprojekte zu identifizieren. Sie hat nun eine Aktualisierung der Untersuchung veröffentlicht, die eine Übersicht zu Förderprogrammen für Planung und Umsetzung, sowie Ergänzungen und Weiterentwicklungen verschiedener Speichertechnologie enthält. Außerdem werden Praxisbeispiele auf Quartiersebene dargestellt und die Bedeutung thermischer Energiespeicher für die kommunale Wärmewende aufgezeigt.
Anforderungen sind von vielen Faktoren abhängig
Kommunale Wärmeplanung rückt immer mehr in den Fokus, da der Bund die Länder künftig gesetzlich verpflichten könnte, für einen bestimmten Teil der Bevölkerung und Raumwärmebedarf, Wärmepläne erstellen zu lassen. Thermische Wärmespeicher können dabei eine große Rolle spielen, da sie die Möglichkeiten zur Sektorenkopplung (Strom/Wärme) erschließen, zur Flexibilisierung von Angebot und Nachfrage in Abhängigkeit von der volatilen Einspeisung von Erneuerbaren Energien beitragen und beim Ausgleich und Reduzierung von unerwünschten Tageslastspitzen unterstützen. Es gibt aber unterschiedliche Anforderungen an Genehmigungen für thermische Energiespeicher. Baurechtliche Vorschriften, verbundene Anlagen und Energieinfrastrukturen, sowie der Standort gehören unteranderem dazu und müssen individuell geprüft werden. Ebenso sind die Voraussetzungen von Förderprogrammen für thermische Energiespeicher, ihre Förderquoten und ihre Förderhöhe unterschiedlich und somit vorhabenspezifisch zu ermitteln.
Praxisbeispiele zeigen unterschiedlichste Möglichkeiten
Die Praxisbeispiele der Forschung zeigen vielfältige Anwendungen thermischer Energiespeicher. Herausforderungen sind unter anderem innerstädtische Lösungen mit geringem Platzangebot, wie es das Beispiel des Lagarde-Campus in Bamberg zeigt, oder ländliche Lösungen für die Realisierung großflächiger Areale, wie beispielsweise Dronninglund in Dänemark. Diese Beispiele zeigen das breite Spektrum der zentralen und dezentralen Speichertechnologien, die in der Studie vorgestellt werden.
Viel Potenzial für clevere Lösungen
Das Fazit zeigt auf, dass thermische Speicher auf Quartiersebene für kommunale Wärmeversorgung in Betrachtet gezogen werden sollten. Insbesondere latente Wärmespeicher und thermochemische Speicher haben aufgrund hoher Wirkungsgrade, hoher Betriebstemperaturen und hoher Speicherdichten ein großes Entwicklungspotenzial. Allgemein können mit der Hilfe von Wärmespeichern Energie in Form von Strom, Wärme und Kälte bereitgestellt und flexibel verwendet werden. Die Effizienz in Fernwärmesystemen und Quartieren erhöht sich potenziell und die Leistung von fossil befeuerten Kraftwerken werden ersetzt. Damit helfen thermische Speichersysteme bei der Dekarbonisierung des Wärmesektors. Quelle: Dena / fk
Die gesamte Studie finden Sie unter www.gebaeudeforum.de
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