Neue Heizungen werden in Deutschland 2023 sehr stark nachgefragt. Wie der Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie (BDH) mitteilt, wuchsen die Verkaufszahlen im Wärmeerzeuger-Markt im ersten Quartal 2023 um insgesamt 38 Prozent auf 306.500 verkaufte Anlagen. Besonders stark ist der Anstieg bei den Verkäufen von Wärmepumpen, die im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 111 Prozent gestiegen sind.
Pelletheizungen mit Rückgang
Gasheizungen verbuchen im ersten Quartal 2023 eine positive Entwicklung, nachdem sie im Vorjahr um 8 Prozent zurückgegangen waren. Trotz der weggefallenen Gaslieferungen aus Russland nach dem Beginn des Ukrainekrieges und der damit verbundenen angespannten Versorgungslage liegt der Anstieg hier bei 14 Prozent. Das liegt wohl an der Ankündigung der 65-Prozent Regel für neu eingebaute Wärmeerzeuger ab 2024. Ölheizungen konnten ihren Absatz im Vergleich zum Vorjahr sogar verdoppeln. Allerdings ergeben sie mit 21.500 verkauften Anlagen nur einen Marktanteil von 7 Prozent. Pelletheizungen mussten hingegen einen Rückgang von 11 Prozent hinnehmen. Der Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie kritisiert die massive Kürzung der staatlichen Förderung seit August, die für die Entwicklung verantwortlich gemacht wird.
Seit 2020 legten die Verkaufszahlen vom Biomassekessel und Wärmepumpen bis zum Ende von 2022 am stärksten zu. Die Entwicklung liegt in Gesamtsumme aber weit hinter dem Top-Heizer Gas. So wurden 2022 in Deutschland 89 000 Biomasseheizanlagen und 236 000 Heizungs-Wärmepumpen eingebaut. Dagegen waren es 598 500 Gas-Wärmeerzeuger. Dennoch ist die Entwicklung bei Biomasse beachtlich. In drei Jahren stieg die Menge der jährlich eingebauten Bio-Heizanlagen um fast 200 Prozent. Das erste Quartal 2023 zeigt eine gegengesetzte Tendenz.
Bei der künftigen Marktentwicklung in der Heizungsbranche bleiben die unsteten Energiepreise mit eher steigender Tendenz ein wichtiger Faktor. Hohe Inflation und steigende Zinsen können zudem zu einer Verringerung der Kaufkraft führen. Ein weiteres Hemmnis stellt der Markt-Einbruch beim Neubau von Gebäuden dar. Trotzdem erwartet der BDH beim Absatz von Wärmeerzeugern ein anhaltendes Wachstum von deutlich über 10 Prozent, an dem die Wärmepumpen den größten Anteil haben werden. Quelle: BDH, fk