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Deutsche Heizungsindustrie macht Umsatzplus mit Gas und Öl

Der Heizungsmarkt in Deutschland hat gegenüber dem Vorjahr erneut deutlich zugelegt. So lautet für den Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie (BDH) das zentrale Ergebnis seiner Marktstatistik für das erste Halbjahr 2023. Insgesamt 667.500 Wärmeerzeuger haben seine Mitgliedsunternehmen in den ersten sechs Monaten abgesetzt. Das entspricht einem Plus von 44 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Zwar lässt sich der Absatz von Wärmepumpen mit 196.500 Geräten und einem Plus von 105 Prozent als Treiber der Entwicklung bezeichnen. Doch immer noch tragen vor allem Gaskessel mit 385.000 abgesetzten Einheiten und einem Plus von 29 Prozent zum laut BDH positiven Gesamtergebnis bei. Auch der Verkauf von Ölheizungen hat einen Aufschwung erlebt: um 102 Prozent auf 48.500 Geräte. Pelletskessel dagegen wurden weniger nachgefragt. Ihr Absatz sank um 28 Prozent auf 23.000 Stück. Und auch die Solarthermie schnitt mit einem Minus von 31 Prozent schlecht ab. Der BDH geht davon aus, dass die Heizungsindustrie in diesem Jahr das erste Mal seit den neunziger Jahren deutlich über eine Million Geräte absetzen wird.

BDH

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Branche erwartet im kommenden Jahr einen Markteinbruch

Gründe für den positiven Marktverlauf sieht der BDH unter anderem in verschiedenen Sondereffekten. So habe der Ukraine-Krieg insbesondere im vergangenen Jahr die Menschen hinsichtlich der Versorgungssicherheit verunsichert und für Angst vor steigenden Energiekosten gesorgt. Die langwierige Debatte um das Gebäudeenergiegesetz (GEG) habe zudem zu Vorzieheffekten insbesondere bei gasbasierten Heizsystemen geführt. Der Verband sieht den positiven Marktverlauf deshalb als Momentaufnahme. Befragt nach der Perspektive für das erste Quartal 2024 zeichnen seine Mitgliedsunternehmen ein negatives Bild. 85 Prozent von ihnen rechnen mit einer schlechten oder sogar sehr schlechten Marktentwicklung. Eine Marktbelebung durch das Gebäudeenergiegesetz erwarten die Unternehmen nicht. Neben der unklaren Fördersituation sieht der BDH ein Markthemmnis in der mit dem GEG verzahnten kommunalen Wärmeplanung, die mit dem GEG verzahnt werden soll. „Die kommunale Wärmeplanung darf nicht dazu führen, dass die Menschen nun abwarten, was ihre Kommune in jahrelangen Prozessen plant und sich die Modernisierungsdynamik im Heizungskeller jetzt dadurch abschwächt“, sagt Hauptgeschäftsführer Markus Staudt. Er fordert, dass nun möglichst schnell Klarheit bei der Förderung geschaffen und sie verlässlich und auskömmlich ausgestaltet wird. Quelle: BDH / jb