Flammen brodeln, sie knacken und zischen, tanzen und zucken. Flammen leben. Ohne Flammen kein Feuer. Aber sie treiben auch den schädlichen Staub mit sich fort, den ein Holzfeuer erzeugt. Der österreichische Pelletskesselhersteller Ökofen hat dem Feuer nun all seine Romantik genommen. Mit seiner neuen Technik verbrennt er Spänepresslinge flammlos und erzielt damit bislang nicht erreichte niedrige Emissionswerte. Zwei Milligramm Staub pro Kubikmeter haben die Testerinnen und Tester des TÜV Austria bei einem 9-Stunden-Lastzyklusversuch gerade noch messen können. Zum Vergleich: Der in der Bundesimmissionsschutzverordnung festgeschriebene gesetzliche Grenzwert liegt bei 20 Milligramm, die in der Bundesförderung für effiziente Gebäude formulierte Anforderung bei 15 Milligramm. Erreicht hat Ökofen die Verbrennungsoptimierung mit einer ausgeklügelten Luftstromführung beziehungsweise -anreicherung in Kombination mit einer besonderen Brennkammerkonstruktion.
Mehr Luft verbessert Verbrennung
Ökofen ist nicht der erste Hersteller von Holzkesseln, der seine Verbrennungstechnik derart revolutioniert hat. 2016 brachte Windhager aus Seekirchen bei Salzburg mit dem Puro Win eine Hackgutheizung auf den Markt, die ebenfalls mit niedrigsten Emissionswerten beeindruckt. Die niedrigen Emissionswerte erzielt der Puro Win, weil er an drei Stellen gezielt Luft für die verschiedenen Verbrennungsphasen zuführt. Dadurch kann er im Brennstoffbett mit einer niedrigeren Temperatur arbeiten, wodurch weniger anorganische Aerosole frei werden. Laut Windhager lassen sich auch die Stickoxidemissionen durch die mehrfache Luftstufung senken. Im Puro Win hilft zusätzlich das Prinzip der Gegenstromvergasung, den Anteil des Feinstaubs im Abgas zu reduzieren. Dazu macht er sich die filternde Wirkung der Hackschnitzel zunutze. Fährt der Kessel an, füllt er zuerst seinen Brennraum mit dem Brennstoff. Im untersten Teil entsteht nach der Zündung ein Glutbett. Durch die Hitze verkohlt das darüber liegende Holz. Die Schicht wirkt wie ein Aktivkohlefilter. Das Holzgas steigt auf und wandert durch die Kohle sowie das noch nicht verbrannte Holz, wobei der Feinstaub zurückgehalten wird. Das Holzgas verbrennt danach oberhalb des Brennguts.
Wie außerdem Einbauten, Elektrofilter und Katalysatoren wirken, um Emissionen zu senken, lesen Sie in unserem Beitrag. Den gesamten Artikel finden Sie in Heft 04-2021. jb
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