Der BDA kritisiert in seinem Manifest „Das Haus der Erde“ [1], ein „Übermaß oftmals ökologisch fragwürdiger Dämmmaterialien führe … nicht zu langlebigen und energetisch nachhaltigen Bauten“. Der Verband setzt den „Schwerpunkt auf natürliche Materialien wie Stein, Holz und Lehm“. Die Architekten Müller & Linnemann sehen in der Dämmung, besonders im WDVS, gar einen „Feldzug gegen die Baukultur“ und ein „Verbrechen dieser Zeit“ [2]. Die Bundes-Architektenkammer (BAK) kritisierte bisher alle Novellen der WSchVO/EnEV: „Die verschärften Anforderungen an den baulichen Wärmeschutz werden von der Bundesarchitektenkammer kritisch beurteilt…“ [3]. Mit ihrer Forderung nach „wissenschaftlichen Untersuchungen“ zum Beweis der Gültigkeit des U-Wertes zweifelte die Kammer sogar die Erkenntnisse der physikalischen Wärmelehre an.
Die Praxis belegt: Der Wandel ist schon lange im Gange
Demgegenüber gehören energieeffiziente Gebäude längst zur Praxis vieler Architekturbüros. Das Allgäuer Architekturbüro Herz & Lang saniert beispielsweise seit 1998 auch denkmalgeschützte Bauten zu Passivhäusern und verweist [4] auf eine „Vielzahl von Projekten (…), die sich durch gute Gestaltung, hohe Nutzungs-, Ausführungsqualität (Komfort, geringste Unterhaltskosten) und die Einhaltung der Zeit- und Kostenbudgets auszeichnen“. Allesamt Qualitäten, die nicht im Widerspruch zum exzellenten Wärmeschutz des Passivhauses stehen.
Der Mannheimer Architekt Roland Matzig formuliert kurz und bündig: „Energieeffizienz ist durch nichts zu ersetzen.“ Er baute in den letzten 20 Jahren über 500 Gebäude im Passivhausstandard, und der Restenergiebedarf seines neuesten Projek ...
Abo-Inhalt
Die Unverzichtbare
Jetzt weiterlesen und profitieren.
+ GEB E-Paper-Ausgabe – jeden Monat neu
+ Kostenfreien Zugang zu unserem Archiv
+ Fokus GEB: Sonderhefte (PDF)
+ Weiterbildungsdatenbank mit Rabatten
+ Webinare und Veranstaltungen mit Rabatten
uvm.