Polystyrol wird aus Mineralöl hergestellt. Zu seiner Herstellung benötigt es viel Energie. Wegen seines leichten Gewichtes wird er allerdings gerne beim Hausbau verwendet. So findet er sich unter anderem in vorgefertigten Deckenelementen, sogenannten Sandwichhybriddecken. „Hierbei werden vorgefertigte Platten aus Polystyrol in den Betonquerschnitt integriert“, erläutert Projektleiter Stefan Carstens vom Fachgebiet Massivbau und Baukonstruktion der TU Kaiserslautern. Allerdings lassen sich die Schäume nur schlecht oder gar nicht wiederaufbereiten. „Das heißt, solche Bauteile können nur unvollständig in einen Stoffkreislauf zurückgeführt werden“, sagt Carstens. Das Team um Professor Pahn untersucht im Projekt MIN-LOOP deshalb, wie sich Polystyrol ersetzen lässt. Im Blick hat es dabei Mineralschäume, die unter anderem aus gewöhnlichem Sand bestehen. Da Sand aber zunehmend knapp wird, gehen die Wissenschaftler einen neuen Weg: Sie setzen bei ihrem Vorhaben auf recycelten Sand.
Industrie beteiligt sich an Forschungsprojekt
Den Schaum und die Deckenelemente entwickeln und konstruieren die beteiligten Projektpartner. Im Labor für Konstruktiven Ingenieurbau auf den Campus in Kaiserslautern werden die mechanischen und bauphysikalischen Eigenschaften des Materials und der Konstruktion untersucht. „Wir wollen beispielsweise wissen, wie es um die Wärmeleitfähigkeit bestellt ist“, sagt Carstens. Dies sei wichtig für Heiz- und Kühlsysteme im Gebäude. An dem Projekt beteiligen sich das Institut für Werkstoffe im Bauwesen an der Technischen Universität Darmstadt, die Betonwerke Büscher und Wilhelm Röser Söhne, der Deckensystemhersteller Innogration und das Planungsbüro ee concept. Das Bundesforschungsministerium fördert das Vorhaben, das bis 2024 läuft. TUK / jb
Einen Beitrag zum Recycling von Baumaterialien in Heft 03-2021.
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