Insbesondere ist die installierte Ladeleistung gegenüber 2021 massiv angestiegen von 1,74 GW auf 2,47 GW, ein Zuwachs von über 40 Prozent. Grund dafür ist die hohe Zuwachsrate bei Ultra-Schnellladepunkten mit Ladeleistungen ab 150 kW. Hier hat sich die Zahl von 3.851 auf 7.037 um mehr als 80 Prozent gesteigert.
Nach aktuellem Ansatz der EU-Kommission lassen sich mit dem vorhandenen Ladeangebot heute schon rund 2,5 Millionen vollelektrische Pkw versorgen. Aktuell sind rund 1 Million E-Pkw zugelassen.
„Die Zahlen zeigen deutlich, dass es einen enormen technologischen Sprung bei der Ladeleistung gegeben hat“, erklärt Kerstin Andreae, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung. Lag die durchschnittliche Ladeleistung vor fünf Jahren noch bei rund 20 kW pro Ladepunkt, so liegt sie heute bei rund 30 kW. Die Fahrzeuge können immer schneller laden, die Ladesäulenbetreiber stellen ihre Technik darauf ab und bieten die höhere Ladeleistung an. So können deutlich mehr Fahrzeuge in gleicher Zeit versorgt werden. Damit werde deutlich, dass das reine Zählen von Ladepunkten nicht der Technologieentwicklung gerecht werde, sondern dass die installierte Ladeleistung eine zentrale Bezugsgröße für die Bewertung des Ladeangebots sei.
Andreae geht davon aus, dass sich die Technologie in den kommenden Jahren noch weiterentwickeln wird, auch durch die steigenden Reichweiten der Elektrofahrzeuge. Wichtig sei, dass diese Entwicklungen auch bei den Ausbauzielen berücksichtigt werden. Andreae: „Das Ladeangebot wird häufig zu Unrecht kritisiert, da sich viele an den im Koalitionsvertrag vermerkten eine Million Ladepunkten bis 2030 orientieren. Um es klar zu sagen: Dieses Ziel ist technisch überholt, da es die Ladeleistung nicht berücksichtigt.“ Quelle: BDEW / pgl