Laut einer Umfrage des Bundesverbands Solarwirtschaft (BSW) unter seinen Mitgliedern teilten drei Viertel der befragten Unternehmer mit, Neuinvestitionen im Falle einer Erlösabschöpfung reduzieren oder verschieben zu wollen. BSW-Hauptgeschäftsführer Carsten Körnig appelliert deshalb an Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck, das Vorhaben fallen zu lassen. Nach jüngst durchgesickerten Regierungsentwürfen sollen rückwirkend zum 1. September 2022 und weit ins nächste Jahr die Erlöse von EE-Anlagen oberhalb des jeweils um drei Cent erhöhten anzulegenden EEG-Förderwertes nahezu vollständig abgeschöpft werden.
BSW: Erlösabschöpfung berücksichtigt nicht Kostensteigerungen
„Mit der ursprünglich intendierten Abschöpfung von ,Zufallsgewinnen‘ haben diese Pläne nichts mehr zu tun“, kritisiert Körnig. Es handele sich vielmehr um einen massiven Eingriff in die Erlösstrukturen der Energiewende. Sie würden Neuinvestoren verschrecken und auch wegen der Ungleichbehandlung erneuerbarer Energien gegenüber anderen Energieträgern klar gegen geltendes EU- und Verfassungsrecht verstoßen. „Die Pläne des Bundeswirtschaftsministeriums ignorieren die erheblichen Kostensteigerungen, mit der auch die Solarwirtschaft derzeit zu kämpfen hat“, sagt Körnig. So seien die Kosten von Investitionen in neue Solarparks gegenüber 2020 um 60 bis 65 Prozent gestiegen. Kostentreiber seien das weiter steigende Zinsniveau sowie die steigenden Arbeits- und Komponentenkosten. Quelle: BSW / jb
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