Herr Meyer, das EEG 2021 ist beschlossen, die Novelle ist durch. Was ändert sich für Mieterstromprojekte mit Photovoltaik?
Tatsächlich einiges. Die Änderungen beim Mieterstrom gehören zu den wenigen Highlights des EEG 2021. Es wurden eine Reihe von Verbesserungen realisiert, die wir schon lange eingefordert haben, damit eine dezentrale Energieversorgung in den Städten richtig in Bewegung kommt, wurde mit der Novelle endlich realisiert. Die Zahl an Mieterstromprojekten wird dadurch nicht explodieren, aber wir bekommen deutlich mehr Schwung rein.
Worin bestehen die Verbesserungen?
Ein wichtiger Punkt ist, dass der Gesetzgeber überhaupt eine Förderung wiederhergestellt hat. Die war durch den Mechanismus des alten EEG de facto auf null gesunken. Wenige Projekte waren wirtschaftlich darstellbar. Damit sich Mieterstromprojekte überhaupt umsetzen ließen, mussten wir zunehmend mit Baukostenzuschüssen arbeiten. Ab diesem Jahr gibt es endlich eine neue separate Vergütungskategorie für Mieterstrom. Sie bewirkt eine nennenswerte Förderung für den ersten Anlagenteil, nämlich knapp 3,8 Cent pro Kilowattstunde. Viele Projekte werden sich jetzt besser rechnen, und das bis hinauf in den Norden des Landes.
Sie sprechen vom Mieterstromzuschlag?
Genau. Es ist ja so, dass der überschüssige Solarstromanteil, der ins Netz eingespeist wird, unverändert die EEG-Vergütung bekommt. Für den anderen Teil, der vor Ort verbraucht und ausgeliefert wird, gab es früher eigentlich einen Zuschlag. Allerdings ist dieser sehr schnell abgeschmolzen, eben fast oder sogar komplett auf null. Das lag daran, dass der Mieterstromzuschlag an die sonstige Einspeisevergütung gekoppelt war, die in den vergangenen Jahren deutlich gesunken ist. Je ...
Interview zu Mieterstrom im EEG 2021
