Dem neuen VDE-Vorschlag zufolge können Balkonkraftwerke mit einer Leistung bis zu einer Bagatellgrenze von 800 Watt künftig an das Hausnetz angeschlossen werden. Dabei will der Verband entgegen seiner bisherigen Auffassung auch herkömmliche Schuko-Steckdosen dulden. Damit entfällt ein entscheidendes Hemmnis, das Verbraucher:innen bis zuletzt verunsichert hatte, die Solarstrom mit Balkon-PV erzeugen wollen. Ebenso zulässig sein soll der Balkon-Solar-Betrieb an jedem Stromzähler-Typ, also auch an Zählern, die sich rückwärts drehen, wenn mehr Strom ins Hausnetz eingespeist als verbraucht wird. Eine weitere Erleichterung für Nutzer:innen ist die vereinfachte Anmeldung. Sie soll nur noch bei der Bundesnetzagentur erforderlich sein soll, nicht mehr aber bei den jeweiligen Netzbetreibern.
Die hohen Hürden für die einfache Nutzung von Balkonsolaranlagen fallen
„Diese Änderungen sind schon seit langem überfällig. Dass sie nun endlich kommen, ist ein echter Durchbruch“, sagt Sönke Tangermann, Vorstand der Ökoenergiegenossenschaft Green Planet Energy: Die Umsetzung der VDE-Vorschläge in der derzeit entstehenden Produktnorm für solche Module und in entsprechenden Gesetzen werde es Millionen Mieter:innen erleichtern, sich aktiv an der Energiewende zu beteiligen. In die Freude über den Erfolg, zu dem die Arbeit der Deutschen Gesellschaft für Sonnenenergie (DGS) entscheidend beigetragen hat, mischt sich für Tangermann aber auch ein Wermutstropfen: „Durch die massive Blockade vor allem von Netzbetreibern haben wir Jahre für die Energiewende verloren, zahllose Kilowattstunden an sauberer Energie sind uns so entgangen.“ Quelle: Green Planet Energy / jb
Das VDE-Positionspapier können Sie hier herunterladen.
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