Die Lage in der Energieberatung hat sich dramatisch verschlechtert. Mehr als 60 Prozent der Expertinnen und Experten sind nicht mit der Arbeit der Bundesregierung zufrieden. Fast 70 Prozent kommen zu dem Schluss, dass die angestrebte Klimaneutralität bis 2045 nicht mehr erreicht werden kann. Das hat eine vom Bundesverband energieeffiziente Gebäudehülle (BuVEG) beauftragte Befragung ergeben, die das Deutsche Energieberater-Netzwerk (DEN) zwischen dem 25. Juli 2022 und dem 29. August 2022 durchgeführt hat. „Die unabhängigen Energieberater bestätigen: Gerade bei der Gebäudehülle besteht ein großer Nachholbedarf. Die Politik muss endlich auf die Strategie der Verbrauchsreduzierung im Gebäude setzen“, kommentiert BuVEG-Geschäftsführer Jan Peter Hinrichs die Umfrageergebnisse. Die Zurückhaltung bei der energetischen Modernisierung der Gebäudehüllen werde hauptsächlich damit begründet, dass die aktuellen Förderungsprogramme nicht ausreichen.
Auch die Wärmepumpen-Offensive bewerten die Energieberater:innen kritisch: Mehr als die Hälfte der eingebauten Geräte funktioniere nicht wie vorgesehen. Dies liege einerseits daran, dass diese nicht fachgerecht ausgelegt worden seien, andererseits daran, dass die Gebäudehüllen nicht ausreichend effizient wären. Mit der nochmalig kurzfristigen Umstrukturierung der Bundesförderung für energieeffiziente Gebäude (BEG) hat sich die Bundesregierung nach Ansicht von DEN-Vorständin Marita Klempnow einen Bärendienst erwiesen: „Immobilieneigentümern wird die Planungssicherheit genommen, und es werden die falschen Anreize gesetzt.“ Die Unabhängigkeit von fossilen Energieträgern rücke mit dem derzeitigen Kurs in weite Ferne, da die energetische Sanierung des Gebäudebestands wieder auf die lange Bank geschoben werde. „Wir brauchen eine deutliche Verringerung unseres Energieverbrauches im Gebäudebestand und nicht nur einen Ersatz der Energieträger“, fordert die Energieexpertin. Quelle: BuVEG / jb
Eine Übersicht der Ergebnisse finden Sie hier: https://bit.ly/3DItxZA
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