Jörg Dürr-Pucher, Vorsitzender der Plattform EE BW, stellte die Idee in der Diskussion mit Umweltminister Franz Untersteller beim virtuellen Treffen der Erneuerbare-Energien-Branche aus dem Südwesten vor. Auf der webbasierten Veranstaltung mit Schwerpunkt Rolle der Kommunen bei der Energiewende waren mehr als 120 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus der EE-Branche, Forschung, Politik und Verwaltung anwesend.
Nach Vorstellung der Plattform EE BW kann eine Erneuerbare-Energien-Offensive den Anstoß zu einem verstärkten EE-Ausbau in Baden-Württemberg geben. Wesentlich sei die enge Zusammenarbeit des Landes mit Kommunen und Landkreisen zum Ausbau der Erneuerbaren. Strom und Wärmesektor sollen dabei gleichermaßen in den Blick genommen werden.
Der schon von einigen Kommunen erfolgreich genutzte European Energy Award (EEA) kann eine gute Grundlage für die EE-Offensive bilden. Beim EEA handelt es sich um ein europäisches Gütezertifikat für die Nachhaltigkeit der Energie- und Klimaschutzpolitik von Gemeinden. „Damit Kommunen und Planungsträger dafür Sorge tragen, dass ausreichend Flächen für den Ausbau erneuerbarer Energien zur Verfügung gestellt werden, braucht es eine aktive Klimaschutzverwaltung. Bislang gibt es diese Personalstellen kaum,“so Franz Pöter, Geschäftsführer der Plattform EE BW.
Ausbau der Erneuerbaren muss schneller vorangehen
Beim Web-Event wurde deutlich, dass der Ausbau der erneuerbaren Energien schneller und wesentlich höher sein muss, als in den bisherigen Konzepten des Landes. Obwohl Baden-Württemberg auch in einer Erneuerbaren-Energien-Welt Strom, Treibstoff und Wärme nicht zu 100 % im Land produzieren kann und wie bisher Energie importieren wird, kann das Land doch seine Vorzüge als Innovationsstandort mit starkem Mittelstand und weltweit konkurrenzfähiger industrieller Produktion nutzen, um Produkte und Dienstleistungen zu entwickeln, die Versorgungssicherheit, soziale Balance und niedrige Energiekosten mit dem Einsatz von erneuerbaren Energien verbinden. Diese Botschaft will die Plattform Erneuerbare Energien Baden-Württemberg auch im Landtagswahlkampf zum Thema machen. „Der Ausbau von Nah- und Fernwärmenetzen, die Umstellung der Mobilität auf erneuerbare Energien und die bessere Verknüpfung der Sektoren Strom, Wärme und Mobilität sind die wichtigsten Herausforderungen der nächsten Jahre,“ fasst Jörg Dürr-Pucher zusammen.