Herr Miara, es zeichnet sich ein Trend zur Kreislaufwirtschaft und der damit verbundenen gesamtheitlichen CO₂-Bilanzierung ab. Sind heutige Wärmepumpen bereits kreislauffähig?
Marek Miara: Es gibt noch keine Zahlen zur Recyclingfähigkeit von Wärmepumpen, aber grundsätzlich eignen sich die verwendeten Materialien einer Wärmepumpe für das Recycling. Wir haben es hauptsächlich mit Aluminium, Kupfer und Stahl zu tun – alles Materialien, die sich sortenrein recyceln lassen. Kältemittel werden in der Regel wiederverwendet, und auch das Kältemaschinenöl kann geordnet entsorgt werden. Durch die F-Gase-Verordnung und die damit verbundene Verknappung besteht eine hohe Motivation zur Wiederverwendung von synthetischen Kältemitteln.
Im Grunde haben wir es bei Verdampfern und Verflüssigern mit Standardprodukten zu tun, die routinemäßig recycelt werden können. Expansionsventile sind in der Regel aus Messing – ein Material, das sich einfach in den Materialkreislauf zurückführen lässt. Am aufwendigsten ist es wahrscheinlich, den Kälte-mittelverdichter zu recyceln, da dieser aus vielen Einzelteilen und unterschiedlichen Materialien besteht. Hinzu kommen noch elektronische Bauteile, für die vorgegebene Recyclingmethoden vorliegen. Eher aufwendig ist das Recycling beziehungsweise die Entsorgung von Akustikmaterial zur Geräuschdämpfung, also von Schäumen und Kunststoffen. Aber auch hier haben wir es mit Standardmaterialien zu tun, für die sich definierte Recyclings- beziehungsweise Entsorgungswege anbieten.
Im Zuge einer ganzheitlichen CO₂-Bilanz von Gebäuden geraten die Bilanzierung Grauer Energie von Baumaterialien und Geräten sowie der Import von Grauer Energie über die Lieferketten mehr in den Foku ...
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