Ungeachtet der andauernden Covid-19-Pandemie verzeichnen die Förderprogramme der Bundesregierung für erneuerbare Energien und Energieeffizienz im Gebäudesektor auch im 2. Quartal 2020 eine hohe Nachfrage. Der positive Trend aus den Monaten Januar bis März hat sich fortgesetzt.
Ein Grund für den starken Anstieg der Förderzahlen sind die Anfang 2020 vorgenommenen deutlichen Programmverbesserungen, mit denen die Bundesregierung die Beschlüsse des Klimakabinetts umgesetzt hat.
Für die von der KfW im Auftrag der Bundesregierung umgesetzten Programme zum energieeffizienten Bauen und Sanieren (EBS-Programme) wurden im ersten Halbjahr 2020 Kredite und Zuschüsse in Höhe von insgesamt 14,5 Mrd. Euro zugesagt. Damit konnten Investitionen in mehr als 215 000 Wohneinheiten sowie in gewerbliche und kommunale Gebäude finanziert werden. Die Investitionen sichern mehr als 400 000 Arbeitsplätze. Das gesamte Investitionsvolumen im ersten Halbjahr 2020 betrug rund 38,5 Mrd. Euro.
Nachfrage nach Förderkrediten und Zuschüssen der KfW boomt
Dr. Ingrid Hengster, Mitglied des KfW-Vorstands: „Nach den Beschlüssen des Klimakabinetts und den Verbesserungen in unserem Programm ‚Energieeffizient Bauen und Sanieren‘ boomt die Nachfrage nach Förderkrediten und Zuschüssen der KfW. Selbst die Coronavirus-Pandemie konnte diesen Trend nicht aufhalten. Insgesamt wurde in Deutschland in den ersten sechs Monaten des Jahres mehr als doppelt so viel in energieeffiziente Gebäude und weitere Energieeffizienzmaßnahmen investiert als im Vorjahreszeitraum. Beim privaten Bauen beträgt dieser Anstieg sogar mehr als 180 %. Das sind rund 55 000 energieeffiziente Wohneinheiten mit einem Zusagevolumen von rund 6,5 Mrd. Euro zusätzlich. All das zeigt, dass Förderinstrumente sich sehr gut dafür eignen, um zukunftsweisende Investitionen zu initiieren und damit sowohl den Klimaschutz als auch den Arbeitsmarkt in Deutschland anzukurbeln.“
Auch hohe Nachfrage beim Marktanreizprogramm
Eine anhaltend hohe Nachfrage gibt es auch beim novellierten Marktanreizprogramm (MAP) für Wärme aus erneuerbaren Energien, das unter der Bezeichnung Heizen mit Erneuerbaren Energien im Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) umgesetzt wird. Hier sind im 1. Halbjahr 2020 rund 110 000 Förderanträge für Heizungen auf Basis erneuerbarer Energien eingegangen.
Torsten Safarik, Präsident des BAFA: „Eine Steigerung um über 190 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum im Programm ‚Heizen mit Erneuerbaren Energien‘ und das trotz Coronavirus-Krise! Diese große Nachfrage ist eine gute Nachricht für das Klima, die Menschen im Lande und die deutsche Wirtschaft.“
Hohe Quote mit Austauschprämie für Öl-Heizungen
In etwa der Hälfte der Fälle wurde bei den 110 000 MAP-Förderanträgen auch die neu eingeführte Austauschprämie für Öl-Heizungen mitbeantragt. Angesichts des im Schatten der Coronavirus-Pandemie stark gesunken Heizölpreises ist das durchaus bemerkenswert. Im Jahr 2019 gehörten nach den Erhebungen des Schornsteinfegerhandwerks 5,5 Mio. Öl- und 13,7 Mio. Gas-Heizungsanlagen zum Bestand.
Insgesamt wurden im ersten Halbjahr 2020 in den genannten Förderprogrammen einschließlich gewerblicher und kommunaler Gebäude mehr als 210 000 Förderanträge gestellt – gegenüber dem Vorjahreszeitraum bedeutet dies eine Steigerung um rund 165 %.
Ob für eine weiterhin hohe oder sogar noch steigende Nachfrage ausreichend Fördermittel zu Verfügung gestellt werden können, haben Bundeswirtschaftsministerium, KfW und BAFA in ihrer gemeinsamen Pressemitteilung nicht thematisiert. GLR