Was unterscheidet das Projekt in Esslingen von anderen Quartiersprojekten, in denen auf Wasserstoff gesetzt wird?
Nusser: Unser Forschungsprojekt in Esslingen ist sehr stark auf die reale Anwendung der H2-Systeme im Quartier ausgerichtet und befindet sich bereits in der Umsetzung. Andere geförderte Quartiersprojekte mit H2-Fokus befinden sich hierbei noch in einer frühen Phase, in der die Machbarkeit geprüft wird. Besonders ist dabei der städtebaulich integrierte Elektrolyseur mit einer Leistung von einem Megawatt und einer Erzeugungskapazität von bis zu 400 kg Wasserstoff pro Tag. Wir planen mit unserer Anlage im ersten Quartal 2021 mit der Wasserstoffproduktion beginnen zu können. Ein Hauptmerkmal besteht darin, dass wir die bei der Erzeugung des grünen Wasserstoffs, anfallende Abwärme im Quartier nutzbar machen. Die Abwärmenutzung ermöglicht uns eine Effizienzsteigerung von 60 % auf bis zu 90 % und gleichzeitig die Bereitstellung emissionsfreier Wärme im Quartier. In den neuen Gebäuden kann der Wärmebedarf bis zu 50 % durch die Elektrolyse-Abwärme gedeckt werden.
Sie haben das Thema Abwärme angesprochen, ist das der einzige Nutzen, den der Wasserstoff hat in diesem Projekt?
Nusser: An erster Stelle wollen wir grünen Wasserstoff erzeugen, um grauen Wasserstoff oder andere fossile Energieträger in der Industrie und Mobilität zu ersetzen. Wir wollen z.B. im Bereich Mobilität Kraftstoffe wie Diesel durch den Einsatz von grünem Wasserstoff in Brennstoffzellen verdrängen. Hierzu wird der Wasserstoff in Trailer abgefüllt und an Endkunden in der Region geliefert. Im Klimaquartier in Esslingen verfolgen wir zusätzlich die Option, den grünen Wasserstoff in das Niederdruck- als auch in das Mitteldruckn ...
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