Sie bemängelte beim 3. digitalen Fachforum Gebäudehülle den Unverstand, dass immer noch Glaspaläste in die Landschaft oder gar mitten in Wüstenregionen errichtet werden, die dann aufwendig verschattet und energieintensiv gekühlt werden müssen und forderte die dringend nötige Transformation der Gebäudehülle ein, weg von investorengesteuerter Konformität und konzerngeprägter „McDonaldisierung“ hin zu identitätsstiftender und regionaltypischer Architektur mit spürbarem Lokalkolorit.
Sie verwies zwar darauf, dass Bauen ein globales Thema sei, jedoch brauche es überall ein Umdenken zu mehr Regionalität. Im Gegensatz zu Hans Joachim Schellnhuber ist sie nicht davon überzeugt, dass wir uns allein mit Holz aus der Klimakrise werden bauen können. Solange alle 30 Sekunden irgendwo auf der Welt ein Klimagerät angeschafft und in Betrieb genommen werde, seien die Erkenntnisse von den Köpfen noch lange nicht in die Hände transferiert, will heißen: Über Klimaschutz und Ressourcenschonung zu reden bleibe die halbe Miete, solange nichts von all den schönen Versprechungen und Selbstverpflichtungen umgesetzt werde. In deutlichen Worten forderte Dr. Christine Lemaitre in ihrem Schlussplädoyer eine Carbon-Roadmap für Immobilien, nachhaltige Lieferketten, einen umfassenden Schutz für Gesundheit und Umwelt und mahnte: „Das Zeitfenster schließt sich unaufhaltbar. Daher jetzt bitte kein ’Ja, aber …’ mehr!“