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Heizungen: Absatz bricht ein

Im ersten Quartal ist der Absatz von Wärmeerzeugern in Deutschland gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 29 Prozent zurückgegangen. Insbesondere Biomasseheizungen und Wärmepumpen sind betroffen. Das geht aus den Zahlen des Bundesverbands der Deutschen Heizungsindustrie (BDH) vor. „Der Markt für Heizungsmodernisierung ist aktuell geprägt von einer tiefen Verunsicherung der Verbraucher“, erklärt Hauptgeschäftsführer Markus Staudt die Marktsituation. Vor allem habe die langwierige und öffentliche politische Debatte um den gesetzlichen Rahmen und die Förderung in der Gebäudewärme dafür gesorgt, dass bei den Menschen Vertrauen verloren gegangen sei. Zudem sei noch zu wenig bekannt, welche technischen Möglichkeiten das Gebäudeenergiegesetz biete und wie Heizungen gefördert würden. Mit dem rückläufigen Markt für Wärmepumpen rückt das Ziel der Bundesregierung von 500.000 Wärmepumpen in diesem Jahr in weite Ferne. Der BDH schätzt, dass im laufenden Jahr weniger als 200.000 Wärmepumpen abgesetzt werden.      

Auch der Verkauf von Lüftungsanlagen verzeichnet Rückgänge

BDH

Nicht nur der Absatz von Heizungssystemen leidet. Angesichts der nachlassenden Nachfrage und der geringen Neubautätigkeit werden auch weniger Systemkomponenten gekauft. Fußbodenheizungen und Heizkörper und Wärmespeicher, aber auch Abgasanlagen und Lüftungssysteme mit Wärmerückgewinnung verzeichnen durchweg negative Marktverläufe mit einem Minus von bis zu 56 Prozent. Besonders gravierend sind die Auswirkungen auf die Marktentwicklung der Solarthermie mit einem Minus gegenüber dem Vorjahr von 60 Prozent im ersten Quartal. Der BDH fordert, dass die Maßnahmen für diese technischen Lösungen aus dem Baugipfel wieder aufgenommen werden. So sollte unter anderem die Förderung für die Systemkomponenten auf 30 Prozent angehoben werden, im Zuge der Haushaltskonsolidierung wurde dieses Vorhaben jedoch gekippt. 

Verbände verlangen nach höherer Förderung

Der BDH sowie der Zentralverband Sanitär Heizung Klima fordern die Politik auf, die förderfähigen Investitionskosten im Rahmen der Förderrichtlinie für den Heizungstausch auf 45.000 Euro anzuheben und Klimageschwindigkeitsbonus auf 30 Prozent zu erhöhen sowie mit einer früher einsetzenden Degression zu kombinieren. Die beiden Spitzenverbände empfehlen, die staatlichen Preisbestandteile für Wärmepumpentarife durch die Absenkung der Stromsteuer auf das europarechtliche Minimum zu mindern. Vor allem fordern sie eine breit angelegte Kommunikationskampagne. „Die Verbraucher benötigen klare Informationen über die nun bestehenden Rahmenbedingungen“, sagt Staudt. Nur so könne die Verunsicherung abgebaut und verloren gegangenes Vertrauen in die Heizungsmodernisierung zurückgewonnen werden. Quelle: BDH / jb