Die gute Nachricht zuerst: Effizienzhaus Plus-Gebäude haben sich in der nunmehr zehnjährigen Testphase bewährt. Wissenschaftlich validiert läutet der energetisch optimierte Standard das Zeitalter der positiven Energiebilanz ein. Sofern die besonders hohen Anforderungen eines Effizienzhauses bei Planung und Bauausführung sowie von den gebäudetechnischen Anlagen und den Nutzerinnen und Nutzern eingehalten werden, produzieren solche Gebäude mehr Energie als sie verbrauchen. Im Idealfall liefern sie genügend Strom, um damit ein bis zwei Elektrofahrzeuge beladen zu können.
Die schlechte Nachricht: Effizienzhaus Plus-Gebäude tragen – insgesamt betrachtet – nichts zum Klimaschutz bei. Die Energiebilanz der vergleichsweise wenigen Neubauten spielt in der energetischen Gesamtbetrachtung des Gebäudebestands in Deutschland keine Rolle. Mehr noch: Bilanziert man die graue Energie der Anlagentechnik, der Baustoffe, des Erhaltungsaufwands und des Rückbaus in die Gesamtemissionsbilanz mit ein, dann ist dem Klima durch den Zubau von neuen Hocheffizienzhäusern nicht geholfen – auch wenn sie ihren Strom selbst produzieren. Während einer digitalen Vortragsreihe der Zukunftsinitiative „Zukunft Bau“ bei der BAU Online 2021 plädierten Bachfachleute deshalb nachdrücklich für eine forcierte energetische Sanierung des Gebäudebestands unter Einbeziehung einer ressourcenschonenden Vorgehensweise.
Bild: Nikolas Klostermann
Effizienzhaus Plus in Berlin: Das 20210 von Werner Sobek entworfene Gebäude sollte in erster Linie nachweisen, dass es mehr Energie erzeugen kann als für seinen Betrieb benötigt wird.
Entsorgungskosten beim Gebäudebezug hinterlegen
So sieht Werner Sobek, Professor an der Universität St ...
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