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KfW fördert Kauf sanierungsbedürftiger Wohnimmobilien

Paare mit mindestens einem minderjährigen Kind können fortan im KfW-Programm „Jung kauft Alt“ einen Förderkredit für den Kauf einer Bestandsimmobilie beantragen – wenn sie planen, diese energetisch zu sanieren. Sie muss zum Zeitpunkt der Antragstellung gemäß eines Energiebedarfs- oder verbrauchsausweises in die Energieeffizienzklasse F, G oder H eingestuft sein. Mit dem Antrag verpflichten sich die Familien, das alte Wohnhaus innerhalb von 54 Monaten nach der Förderzusage mindestens auf das Niveau eines Effizienzhauses 70 EE zu sanieren. Für die Sanierung können sie zusätzlich zum Beispiel zinsgünstige Kredite und Zuschüsse der Bundesförderung für effiziente Gebäude nutzen.

Das Förderprogramm „Jung kauft Alt“ im Detail

Das maximale Haushaltseinkommen der Antragstellenden darf bei einem Kind 90.000 Euro nicht überschreiten. Für jedes weitere Kind erhöht sich die Einkommensgrenze um 10.000 Euro. Der Zinssatz für ein Darlehen mit 35 Jahren Laufzeit und zehn Jahren Zinsbindung beträgt aktuell beispielsweise 1,51 Prozent effektiv. Förderfähige Kosten sind der Kaufpreis inklusive Grundstückskosten. Die maximale Höhe des Kreditbetrags hängt von der Zahl der im Haushalt wohnenden minderjährigen Kinder ab. Bei einem Kind können bis zu 100.000 Euro beantragt werden, bei zwei Kindern bis zu 125.000 Euro und ab drei Kindern bis zu 150.000 Euro. Es sind Kreditlaufzeiten ab sieben und bis 35 Jahre möglich. Die Zinsen können je nach Laufzeitvariante für maximal 20 Jahre festgeschrieben werden. Das Programm „Jung kauft Alt“ lässt sich mit dem KfW-Wohneigentumsprogramm kombinieren.

Wohnungswirtschaft kritisiert das Förderprogramm

Der Bauherren-Schutzbund (BSB) beurteilt das Förderprogramm skeptisch. Geschäftsführer Florian Becker zweifelt an seiner Wirksamkeit und warnt vor Verbraucherrisiken: „Die strengen Förderkriterien und die hohen Anforderungen an die Energieklasse werden das Vorhaben in der Praxis erschweren und somit die Wirkung des Programms erheblich abschwächen.“ Die umfangreiche Sanierung müsse fast auf einmal vollständig gestemmt werden, Zeit zur finanziellen Erholung bleibe kaum. Becker fordert flexible Erfüllungsfristen und niedrigere energetische Standards. Auch der Immobilienverband Deutschland (IVD) bemängelt die Höhe der Förderdarlehen: „Sie sind viel zu niedrig, um die Anforderungen an die Energieeffizienz erfüllen zu können“, sagt Präsident Dirk Wohltorf. Von dem zinsverbilligten Darlehen in Höhe von 100.000 Euro werde ein Großteil für die vorgeschriebene energetische Sanierung gebraucht – für den Hauskauf bleibe von der Förderung dann nicht mehr viel übrig. Wohltorf fordert, die Einkommensgrenzen zu streichen und die Grunderwerbsteuer so zu reformieren, dass klimafreundliche Investitionen gegen die Steuerschuld gerechnet werden können. Quelle: BSB / IVD / KfW / jb