In den vergangenen Jahrzehnten hat sich die Luftdichtheit als notwendige und wichtige Eigenschaft der Gebäudehülle etabliert. Das umfangreiche Wissen über die Herstellung einer hochwertigen Luftdichtheitsschicht ermöglicht heute gut planbare und umsetzbare niedrige Luftdurchlässigkeiten. Große Gebäude mit besonderen Luftdichtheitsanforderungen, wie beispielsweise Lagerhallen für Chemikalien oder Lebensmittel mit Anlagen zur Sauerstoffreduktion, erreichen bei 50 Pascal oftmals Luftwechselraten kleiner 0,03 h-1, Passiv-häuser und Wohnungen zeigen häufig n50-Werte deutlich unter 0,6 h-1.
Der übliche Ablauf einer Luftdurchlässigkeitsmessung stößt dabei an seine Grenzen, denn eine bislang wenig benötigte Eigenschaft ist für die Durchführung einer Messung in sehr dichten Gebäuden erforderlich: Geduld! Häufig unbekannt ist, dass der Druckaufbau der einzelnen Messpunkte einer Messreihe in Gebäuden mit einer außergewöhnlich guten Luftdichtheit wesentlich mehr zeit benötigt als gewohnt. Im Folgenden wird gezeigt, wie der Druckaufbau in der Praxis aussieht und wie es gelingt, wiederholbare und somit belastbare Messergebnisse zu erzielen.
Messdauer ermitteln
Bei der Luftdurchlässigkeitsmessung von Objekten mit sehr kleinen Luftwechselraten (n50-Werte < 0,6 h-1) dauert der Aufbau eines stabilen und konstanten Differenzdrucks zwischen dem Gebäudeinneren und Außen länger als gewöhnlich. Wird bei der Aufnahme einer Messreihe diese längere Wartezeit für den Druckaufbau der einzelnen Messpunkte nicht berücksichtigt, besteht die Gefahr von Messfehlern. Anzeichen hierfür können eine starke Streuung der Messpunkte sein, obwohl kein oder nur wenig Wind den Messablauf stört, oder der wiederholte Abbruc ...
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Luftdurchlässigkeitsmessungen in sehr dichten Gebäuden
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