Die Covid 19-Pandemie und der Krieg in der Ukraine haben aufgezeigt, wie sich langfristige Lieferengpässe vieler Branchen auf industrielle und gesellschaftliche Bereiche auswirken. Hinzu kamen begrenzte Gasverfügbarkeiten, die sich erheblich auf das deutsche und europäische Energiesystem und die Energiepreise auswirken. Die Folgen begrenzter Ressourcen und stark schwankender Energiepreise sind auch im Gebäudebereich präsent. Im ersten Teil dieses Artikels [1] gingen wir darauf ein, wie wichtig es diesbezüglich ist, unseren Gebäudebestands zu modernisieren. Wie aber wirken sich begrenzte Ressourcen und unterschiedliche Energiepreisstrukturen auf langfristige Modernisierungsstrategien aus?
Energiepreisentwicklungen und begrenzte Ressourcen
Hinsichtlich der Entwicklung des durchschnittlichen Erdgas- und Strompreises deutscher Mehrfamilienhäuser (MFH) ist zu erkennen (Abb. 1), dass der Gaspreis bis 2020 weitestgehend konstant blieb und seitdem um 181 % angestiegen ist [2]. Ähnlich verhielt es sich beim Strompreis, der 2020 einen Anstieg um 17 % verzeichnete [3]. Im Gegensatz dazu sinkt das Verhältnis von Strom- zu Gaspreis nach vielen Jahren der Zunahme nun wieder und liegt aktuell bei einem Wert von 2,5, und damit deutlich unter dem Niveau von 2012. Dieses Verhältnis ist eine wichtige Kenngröße für die Wirtschaftlichkeit von Modernisierungen, insbesondere aufgrund der zunehmend elektrisch beheizten Gebäude, in der Regel mit Wärmepumpen. Je niedriger dieses Verhältnis, desto wirtschaftlicher können strombetriebene Wärmeerzeuger gegenüber gasbetriebenen Anlagen sein.
Der gasbasierte Endenergieverbrauch für Raumwärme und Warmwasser in deutschen Wohngebäuden betrug 2019 rund 46 % und in den GEG ...
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