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Podcast Gebäudewende: Vor- und Nachteile von Infrarotheizungen ansprechen

Infrarotheizungen bieten eine Reihe von Vorteilen, die sie als Alternative zu herkömmlichen Systemen interessant machen – davon ist Bernd Morschhäuser überzeugt. Er ist Geschäftsführer von Vitramo, einem Anbieter von Infrarotheizungen. Zu den Vorzügen der Technologie zählt seiner Meinung nach das angenehme Raumklima, das durch die gleichmäßige Erwärmung aller Oberflächen entsteht. Denn im Gegensatz zu Konvektionsheizungen erwärmen Infrarotheizungen nicht die Luft, sondern die Wände, Böden und Decken. Und diese geben die Wärme dann über ihre Oberflächen an den Raum ab – was zu einem behaglicheren Gefühl führe, so Morschhäuser. Um dies zu ermöglichen, verwendet Vitramo für seine Produkte Heizleiter, wie der Geschäftsführer erklärt. Diese sind in Silikonschichten eingebettet, um eine gleichmäßige Erwärmung zu gewährleisten.

Ein weiterer Pluspunkt ist laut Morschhäuser die einfache Installation, da lediglich Stromanschlüsse benötigt werden. Die Investitionskosten für eine Infrarotheizung lägen weit unter denen einer wassergeführten Fußbodenheizung in Verbindung mit einer Wärmepumpe. Dies ermögliche es Bauherren, das eingesparte Geld in eine Photovoltaikanlage zu investieren, um den Strombedarf für die Heizung und den restlichen Energieverbrauch des Hauses zu decken. Grundsätzlich empfiehlt er die Kombination von Infrarotheizungen mit Photovoltaikanlagen.

Im Podcast-Gespräch werden auch Kritikpunkte angesprochen, die im Zusammenhang mit Infrarotheizungen häufig genannt werden. Dazu gehört vor allem der relativ hohe Strombedarf. Dem widerspricht Morschhäuser nicht grundsätzlich. Er weist jedoch darauf hin, dass die Effizienz einer Infrarotheizung stark von der Dämmung des Gebäudes abhänge. Je besser diese sei, desto geringer sei der Energieverbrauch. Infrarotheizungen sind laut Morschhäuser daher besonders für Gebäude mit guter Dämmung geeignet.

Haupteinsatzgebiet: gut gedämmte Neubauten

In Bestandsgebäuden sollten vor der Installation von Infrarotheizungen zunächst energetische Sanierungen an der Gebäudehülle vorgenommen werden, um die Heizkosten zu senken. Doch das Haupteinsatzgebiet für die Technologie sieht Morschhäuser in gut gedämmten Neubauten. Dort seien Infrarotheizungen eine kostengünstige und wirtschaftliche Alternative zu anderen Heizsystemen. In diesen Gebäuden ließen sie sich als alleinige Heizung nutzen. Damit widerspricht er der häufig gehörten Empfehlung, die Technologie vor allem als Zusatzheizung für bestimmte Räume zu verwenden.

Ein weiteres Argument für die Technologie sieht Morschhäuser außerdem in der langen Lebensdauer der Infrarotheizungen, die bei mindestens 20 Jahren liege. „Eine Infrarotheizung ist eine robuste, einfache Technik, die in den 20 Jahren nach dem Einbau kaum oder gar keiner Wartung bedarf“, fügt Morschhäuser hinzu. Auch der Materialaufwand bei der Installation sei geringer, da beispielsweise keine Rohrleitungen verlegt werden müssen. Generell schneiden Infrarotheizungen laut Morschhäuser besser ab als andere Systeme, wenn es um die graue Energie gehe – also die Energie, die für Installation und Produktion der Technologie aufgebracht wird. In den vergangenen Jahren sei das Interesse an Infrarotheizungen gewachsen, so Morschhäuser. Er glaubt, dass sich diese Entwicklung mit der zunehmenden Verbreitung von dynamischen Stromtarifen, die es ermöglichen, günstigen Strom aus erneuerbaren Quellen zu nutzen, fortsetzen wird. Quelle: ms