Für die Förderung von Solarheizungen ist das Teilprogramm BEG Einzelmaßnahmen relevant. In diesem Förderprogramm sind Maßnahmen wie die Heizungssanierung und die Heizungsoptimierung förderfähig. Das Teilprogramm BEG Einzelmaßnahmen können die Bürgerinnen und Bürger nur nutzen, wenn sie die Solarheizung in einem Bestandsgebäude einsetzen wollen. Neubauten sind generell ausgeschlossen.
Solarthermie-Anlage in der BEG-Förderung
Die Solarthermie-Anlage ist eine der in der BEG-Förderung aufgeführten Einzelmaßnahmen. Wer eine Solarwärme-Anlage nachrüstet, erhält vom Staat 30 Prozent der Investitionskosten erstattet. Diese Kosten umfassen nicht nur die Sonnenkollektoren wie früher im Marktanreizprogramm. Enthalten sind sämtliche Kosten der Solarthermie-Anlage. Neben den Sonnenkollektoren sind das auch der Speicher, die Solarstation, bei Bedarf eine Aufständerung und die Regelung. Alle Anschlussarbeiten und die notwendigen Demontagearbeiten vorhandener Geräte gehören ebenfalls dazu. Sollte ein neuer Heizungsraum erforderlich sein, wird auch dieser anteilig gefördert.
Eine Solarthermie-Anlage, die neben der Warmwasserbereitung auch Solarwärme für die Heizung bereitstellt, ist besonders effizient in Verbindung mit einer Fußbodenheizung. Auch der Einbau einer solchen Flächenheizung wird vom Staat im Rahmen der BEG-Förderung einer Solarthermie-Anlage bezuschusst. Einen Überblick über die förderfähigen Kosten gibt ein BAFA-Merkblatt. Bei allen Kosten lassen sich die die Bruttokosten ansetzen. Nur wer zum Vorsteuerabzug berechtigt ist, setzt die Nettokosten an. Zu den 30 Prozent Fördersatz kommen 5 Prozentpunkte hinzu, wenn die Errichtung der Solaranlage in einem individuellen Sanierungsfahrplan (iSFP) aufgeführt ist.
Ertragsabhängige BEG-Förderung für Solarthermie
Für Solarthermie-Anlagen mit mehr als 20 Quadratmeter Kollektorfläche gibt es auch die Möglichkeit, eine ertragsabhängige Förderung zu wählen. Diese ergibt sich aus dem Kollektorjahresertrag für den Standort Würzburg für eine mittlere Temperatur von 50 Grad Celsius, den das jeweilige Prüfinstitut auf dem Solar Keymark Datenblatt ausweist. Diesen Kollektorjahresertrag multipliziert man mit der Anzahl der Kollektoren und 0,45 Euro. Das ergibt dann die Fördersumme für die Solarthermie.
Die ertragsabhängige Förderung berücksichtigt die Umfeldmaßnahmen wie die Kosten für den Speicher nicht. Sie fällt daher in der Regel geringer aus als die prozentuale Zuschussförderung.
Gas-Hybridheizung in der BEG-Förderung
Wer sich für die Kombination aus einem neuen Gas-Brennwertgerät und einer Solarheizung entscheidet, erhält für diese sogenannte Gas-Hybridheizung ebenfalls die Förderquote von 30 Prozent. Wenn in diesem Fall eine alte Ölheizung ersetzt wird, steigt die Förderquote auf 40 Prozent. Mit iSFP-Bonus lassen sich 45 Prozent erreichen.
EE-Hybridheizung in der BEG-Förderung
Noch höher fällt die BEG-Förderung für diejenigen aus, die die Solarthermie-Anlage mit einem weiteren Wärmerzeuger auf der Basis erneuerbarer Energien koppeln. Denn eine Kombination aus Pelletskessel und Solaranlage oder aus Wärmepumpe und Solaranlage erhält 35 Prozent Förderung. Mit Ölkesseltauschbonus und iSFP-Bonus summiert sich die Förderquote auf 50 Prozent.
Für besonders emissionsarme Pelletskessel gibt es noch den Innovationsbonus Biomasse, der weitere fünf Prozentpunkte bringt. Anders als die anderen Boni gilt der Innovationsbonus nur für den Pelletskessel, jedoch nicht für die Umfeldmaßnahmen. Daher ergibt sich insgesamt für den Pelletskessel eine maximale Förderquote von 55 Prozent. Alle anderen Kosten wie auch die Solarthermie-Anlage erstattet der Bund dann mit bis zu maximal 50 Prozent.
Für alle Wärmeerzeuger gibt es Anforderungen an die Effizienz. Das BAFA führt Listen mit förderfähigen Kollektoren, Wärmepumpen und Pelletskessel. Für Pelletskessel, die den Innovationsbonus Biomasse erfüllen, gibt es auch eine spezielle Liste.
Um die BEG-Förderung für eine Heizungsmodernisierung zu erhalten, muss die Investition mindestens 2.000 Euro betragen. Die maximalen Kosten, von denen man die entsprechende Förderquote erhält, betragen 60.000 Euro pro Wohneinheit.
Solarthermie-Förderung im Neubau
Im Neubau fördert der Bund seit diesem Jahr die Heizung nicht mehr. Im Rahmen von BEG Wohngebäude gibt es allerdings einen EE-Bonus, falls der Neubau zu 55 Prozent mit erneuerbaren Energien beheizt wird. BEG Wohngebäude fördert Bauherren und Bauherrinnen, die ein Effizienzhaus mit den Standards KfW55, KfW40 oder KfW40 plus bauen. Mit EE-Bonus steigt der maximale Kredit auf 150.000 Euro. Der KfW-Tilgungszuschuss beträgt mit EE-Bonus bei KfW55 17,5 Prozent der Kreditsumme. Beim KfW40-Effizienzhaus sind es 22,5 Prozent. KfW40 plus ist vom EE-Bonus ausgenommen.
Das Programm BEG Wohngebäude können auch Hausbesitzerinnen und -besitzer nutzen, die ihren Altbau in ein Effizienzhaus umbauen wollen. Die Fördersätze dafür sind in der Tabelle aufgeführt.
Kritik an der BEG-Förderung für die Solarthermie-Anlage
Den EE-Bonus können auch Investoren erhalten, die ein Sonnenhaus bauen. Denn 55 Prozent solare Deckung ist für ein Sonnenhaus ein Kinderspiel. Eine spezielle Förderung für diesen Haustyp gibt es aber nicht, obwohl das Sonnenhaus eine der umweltfreundlichsten Hausvarianten ist. Sie gewinnt die Heizenergie zum allergrößten Teil von der Sonne. Dabei nutzt sie eine robuste und langlebige Technik. Und Sonnenhäuser belasten vor allem die Stromnetze an kalten Tagen nicht, während strombasierte Heizungen dann besonders viel elektrische Energie benötigen.
Unverständlich ist auch, dass Pelletsheizungen und Wärmepumpe 35 Prozent BEG-Förderung erhalten, Solarthermie aber nur 30 Prozent. Will der Gesetzgeber damit andeuten, dass die Solarthermie nur zweitklassig und gerade einmal so förderwürdig wie der fossil befeuerte Gaskessel ist? Das Gegenteil ist wahr: Die Solarthermie erntet Solarenergie, die kostenlos und nach menschlichen Maßstäben unendlich zur Verfügung steht. Sie benötigt nur ganz wenig Pumpenstrom, ansonsten ist sie völlig CO2-frei, klimaneutral und emissionslos. Wärmepumpen benötigen hingegen eine Menge Strom. CO2-frei und klimaneutral sind sie erst dann, wenn der ganze Strom aus erneuerbaren Energien stammt. Pelletskessel sind nur dann CO2-neutral, wenn man nicht mehr Holz in ihnen verbrennt als im entsprechenden Zeitraum nachwachsen kann. Das limitiert ihren Einsatz und zudem emittieren sie Feinstaub und andere Schadstoffe. Keine Frage: Wärmepumpen und Pelletskessel sind für die Wärmewende notwendig, doch besser und damit förderwürdiger als Solarthermie sind sie beileibe nicht. Quelle: Jens-Peter Meyer / Solarthermie-Jahrbuch / jb
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