Die EU-Kommission hatte Anfang 2025 Entwürfe zur Novellierung der Ökodesign-Anforderungen veröffentlicht. Diese sahen eine Erhöhung der Mindestanforderungen an die jahreszeitbedingte Raumheizungseffizienz (ETAs) vor. So sollten etwa die Mindestanforderungen an die jahreszeitbedingte Raumheizungseffizienz (ETAs) unabhängig von der Kesselleistung auf 82 % verschärft werden. Eine Verschärfung um fünf bis sieben Prozent stellt viele Anlagen vor erhebliche Herausforderungen, insbesondere wenn sie Brennstoffe wie Waldrestholz oder Landschaftspflegematerial nutzen. Diese Brennstoffe sind feuchter und nicht technisch vorgetrocknet, was niedrigere Wirkungsgrade zur Folge hat.
Noch drastischer wäre die geplante Senkung des Staubpartikel-Grenzwertes für automatisch beschickte Biomassekessel. Der bisherige Grenzwert von 40 Milligramm pro Kubikmeter sollte auf drei Milligramm pro Kubikmeter bei zehn Prozent O2 gesenkt werden – eine Reduktion um 92,5 Prozent. Laut FVH wären diese Werte nur mit teuren Brennstoffen oder aufwendigen Filtersystemen einzuhalten. Gerade kleine und mittelständische Unternehmen könnten solche Investitionen kaum stemmen.
Fachverband bemängelt fehlende Folgenabschätzung
Marlene Mortler, Vorsitzende des FVH, kritisiert, dass die EU-Kommission ihre Vorschläge ohne eine umfassende Folgenabschätzung vorgelegt habe: „Allein die Verschärfungen der Emissionsgrenzwerte und die drastische Anhebung der Mindestanforderung an die Effizienz hätten im Holzbereich für über 90 Prozent der Neugeräte das Aus bedeutet.“ Eine solche Regulierung widerspreche den Zielen des Green Industrial Deal sowie dem Wettbewerbsfahrplan der EU, der die europäische Wirtschaft stärken soll.
Aufgrund von Kritik aus mehreren Mitgliedstaaten hat die EU-Kommission ihren ursprünglichen Entwurf mittlerweile zurückgezogen. Die Entscheidung für neue Vorgaben für Biomassekessel und -öfen wurde vertagt. Der FVH begrüßt diesen Schritt, fordert aber eine grundlegende Überarbeitung mit praxisnahen Lösungen.
Auswirkungen auf die Holzenergiebranche
Effizienzsteigerung und Emissionsminderung sind laut FVH zentrale Anliegen der Branche. Neue Vorschriften müssten technisch und wirtschaftlich umsetzbar sein. Der Fachverband fordert daher in seiner Stellungnahme, dass die EU-Kommission die Wettbewerbsfähigkeit der Holzenergiebranche stärker berücksichtigt. Andernfalls drohe ein erheblicher Rückgang des Angebots an Biomasseheizungen, was die Energiewende und nachhaltige Wärmeerzeugung gefährden könnte. Quelle: FVH / ar