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Strom aus erneuerbaren Energien lässt die Preise sinken

Im November 2024 fiel der Strompreis im Day-Ahead-Markt der Stromhandelsbörse während insgesamt elf Stunden unter null. Im Schnitt kostete eine Kilowattstunde 11,4 Cent. Das geht aus den Daten der Plattform Energy Charts hervor, die vom Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE betrieben wird. Dort veröffentlichen Wissenschaftler Rohdaten zum Energiemarkt.

Laut Daten stiegen die Großhandelspreise im November über das Niveau der Vormonate. Zeitgleich offenbart die Datenlage, dass weniger Grünstrom ins Netz eingespeist wurde. Stellt man der Strompreisentwicklung die Menge des eingespeisten Grünstroms gegenüber, wird deutlich: Je mehr Strom aus erneuerbaren Energiequellen wie Wind und Sonne vorhanden ist, desto günstiger die Großhandelspreise.

Wenig Sonne lässt Großhandelspreise im November leicht steigen

In der ersten Novemberwoche herrschte einige Tage eine Dunkelflaute, also eine kurze Periode mit geringer Solar- und Windenergieproduktion. Doch bereits ab 8. November normalisierte sich die Grünstromproduktion, so dass der durchschnittliche Strompreis an der Börse von 13,22 ct/kWh in der ersten Monatshälfte auf 9,5 ct/kWh in der zweiten Monatshälfte sank, woraus ein Durchschnittspreis von 11,4 ct/kWh für den gesamten Monat resultierte. Der Anteil erneuerbarer Energien war im November mit 46 Prozent geringer als der Jahresdurchschnitt in Höhe von 59 Prozent, unter anderem weil der Anteil der Solarenergie von 9,5 auf 3,7 Prozent sank. Eine solche Dunkelflaute ist allerdings untypisch und ein eher seltenes Phänomen, da in den Herbst- und Wintermonaten die geringere Solarenergie der Regel vollständig von der steigenden Windenergie kompensiert wird. So war beispielsweise die Produktion erneuerbarer Energien vergangenen Winter 2023 tatsächlich höher als im Sommer 2023.  

Die Entwicklung der Jahre 2023 und 2024 zeigt klar, dass der eingespeiste Grünstrom die Großhandelspreise insgesamt nach unten korrigiert.

Energy Charts

Die Entwicklung der Jahre 2023 und 2024 zeigt klar, dass der eingespeiste Grünstrom die Großhandelspreise insgesamt nach unten korrigiert.

Stromanbieter fordert günstigen Grünstrom bei jedem Wetter

Jan Rabe, CEO des Stromanbieters Rabot Energy, fordert für dauerhaft günstige Strompreise einen schnelleren Ausbau erneuerbarer Energien und Speichersysteme für diese. Hierdurch könnten die Großhandelspreise wetterunabhängig und noch weiter sinken: „Unser Ziel sollte sein, zukünftig in Europa die günstigsten Strompreise zu haben. Das können wir perspektivisch durch den konsequenten Ausbau von Speichern und erneuerbaren Energien erreichen. Die Investitionen hierfür werden sich langfristig lohnen – denn Wind und Sonne schicken keine Rechnung.“

Sein Appell hat auch einen unternehmerischen Hintergrund: Sein Unternehmen bietet dynamische Stromtarife an, bei denen Großhandelspreise direkt an Kunden weitergegeben werden, zuzüglich Steuern, Abgaben, Netzentgelte und Gewinnmarge. Dieses transparente Tarifmodell, das ab Januar 2025 alle Stromanbieter in Deutschland anbieten müssen, soll Verbrauchern ermöglichen, von niedrigen Großhandelspreisen und der Energiewende zu profitieren. Und dabei gilt: Je höher der Anteil von günstigem und grünem Strom im Netz ist, desto mehr können Verbraucher im Rahmen dynamischer Tarife von niedrigen Großhandelspreisen profitieren.

Dynamische Tarife trotz Dunkelflaute im November günstig

Obwohl die Großhandelspreise wegen der Dunkelflaute im November stiegen, war Rabes Stromunternehmen aufgrund der dynamischen Tarifstruktur laut eigener Aussage in der Lage, den Kunden weiterhin günstige Preise zu bieten. So bezahlten Stromkunden vergangenen Monat bei Rabot Energy trotz Dunkelflaute durchschnittlich nur 30,3 ct/kWh. Das ist deutlich weniger, als deutsche Haushalte im Schnitt pro Kilowattstunde bezahlen. Denn laut Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft e.V. (BDEW) liegt der Strompreis derzeit bei 41,35 ct/kWh. Quelle:  Rabot Energy / ab