„Wir sehen, dass mehr und mehr Kommunen große Solarthermieanlagen zur Dekarbonisierung der Wärmenetze nutzen wollen“, sagt Dirk Mangold, wissenschaftlicher Leiter des Steinbeis-Forschungsinstituts Solites. Er kommt auf eine derzeit für Solarheizkraftwerke installierte Kollektorfläche von 163.411 Quadratmetern. Das entspricht etwa einer Leistung von 114 Megawatt. Bis Ende 2025 könnte sich die Zahl angesichts der aktuell in Bau und Planung befindlichen Projekte verdoppeln. Dennoch findet Mangold, sei bei der Geschwindigkeit der gesamten Marktentwicklung noch sehr viel Luft nach oben: „Um die Ziele der Bundesregierung im Wärmesektor und die Vereinbarungen des sogenannten Fernwärmegipfels aus dem vergangenen Jahr in die Praxis umzusetzen, müsste ein starker Marktzuwachs geschehen.“ Seiner Meinung nach würde die Branche vor allem profitieren, wenn die Genehmigungsabläufe deutlich beschleunigt würden.
Wärmeplanungsgesetz schiebt Solarthermie an
Expertinnen und Experten des vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz geförderten Projekts SolnetPlus gehen davon aus, dass das Anfang 2024 in Kraft getretene Wärmeplanungsgesetz der netzgebundenen Solarthermie einen weiteren Schub geben wird. In diesem Zusammenhang raten sie Kommunen zu einer strategischen Flächenanalyse, um Nutzungskonkurrenzen zwischen potenziellen Solarthermieanlagen und anderen Flächenansprüchen frühzeitig zu identifizieren und zu lösen. „Trotz der bundesweiten Pflicht zur kommunalen Wärmeplanung ist die Realisierung großer Solarthermie kein Selbstläufer. Solarthermie braucht Flächen, die es systematisch zu identifizieren und zu sichern gilt“, erklärt Mangold. Das sei vor allem Rolle der Kommunen und Landkreise, aber auch der übergeordneten Planungsebenen. Zur aktuellen Marktentwicklung hat das Projekt SolnetPlus ein vierseitiges Infoblatt erstellt. Quelle: Solites / jb