Im ersten Quartal 2024 wurden in Deutschland 7,5 Prozent weniger Strom produziert (121,5 Milliarden Kilowattstunden). Das teilt das Statistische Bundesamt (Destatis) mit. Bei dem eingespeisten Strom handelte es sich zu 58,4 Prozent um Ökostrom. Er stammte vor allem aus Windkraftanlagen. Sie steuerten insgesamt 38,5 Prozent bei, Photovoltaikanlagen 6,6 Prozent, Biogasanlagen sechs Prozent und Wasserkraft 4,5 Prozent. Zusammen stiegt ihr Anteil am Stromaufkommen um 11,6 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Dies war der höchste Anteil an Strom aus erneuerbaren Energien für ein erstes Quartal seit Beginn der Erhebung im Jahr 2018.
Stromproduktion aus Kohle sinkt um mehr als ein Viertel
Demgegenüber ging die Stromerzeugung aus konventionellen Energieträgern um 25,4 Prozent auf 41,6 Prozent an der inländischen Stromproduktion zurück. Der starke Rückgang der Stromerzeugung aus konventionellen Energieträgern lässt sich vor allem auf die deutliche Abnahme der Stromproduktion aus Kohle zurückführen. Im Vergleich zum 1. Quartal 2023 sank die Stromeinspeisung aus Kohle um 28,2 Prozent. Aus Kernenergie wurde in Deutschland kein Strom mehr erzeugt, nachdem die letzten drei Kernkraftwerke am 15. April 2023 abgeschaltet worden waren.
Deutschland importiert mehr Strom
Im 1. Quartal 2024 verzeichnete Deutschland einen Anstieg der Stromimporte um 38,5 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal. Insgesamt wurden 16,8 Milliarden Kilowattstunden Strom importiert. Im Gegensatz dazu gingen die Stromexporte um 21,7 Prozent zurück auf 16,7 Milliarden Kilowattstunden. Der Anstieg der Stromimporte und der gleichzeitige Rückgang der Exporte führte dazu, dass die tatsächlich in Deutschland verfügbare und nachgefragte Strommenge im Vergleich zum Vorjahresquartal nahezu unverändert geblieben ist.
Welchen Strom die Statistik berücksichtigt
In der Statistik erfasst werden alle Kraftwerke und Erzeugungsanlagen in Deutschland, die Strom in das Netz für die allgemeine Versorgung einspeisen. Nicht enthalten ist Strom, der in Industriekraftwerken erzeugt und direkt in den Industriebetrieben wieder verbraucht wird. Die im Inland erzeugte und ins Netz eingespeiste Strommenge ist auch deshalb nicht gleichzusetzen mit dem Stromverbrauch, da auf dem Weg zu den Verbrauchsstellen sogenannte Netzverluste auftreten sowie der Saldo aus Stromimporten und -exporten berücksichtigt werden muss. Quelle: Destatis / jb